Washington – Der US-Senat hat das Kopfgeld für Al-Kaida-Chef Osama bin Laden auf 50 Millionen Dollar (36,2 Millionen Euro) verdoppelt. Ein am Freitag mit 87 Stimmen bei einer Gegenstimme verabschiedeter Gesetzentwurf sieht vor, dass diese Prämie für Hinweise gezahlt werden soll, die zur Festnahme oder zum Tod des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge vom 11. September 2001 führen.

Mit der Abstimmung reagierte der Kongress auf Berichte, wonach Bin Ladens Al-Kaida-Netzwerk laut neuen Erkenntnissen der US-Geheimdienste an Stärke gewonnen hat und weitere Anschläge auch in den USA vorbereitet.

Der frühere CIA-Agent Art Keller kritisierte indes Fehler der USA bei der Bekämpfung Al-Kaidas. Es seien zuwenige Truppen zur Verfügung gestanden, um den Ende 2001 in der ostafghanischen Bergregion Tora Bora eingekreisten Bin Laden zu stellen. Außerdem hätten sich die USA_2003 durch den Krieg gegen den Irak ablenken lassen. Deswegen seien in Afghanistan nur wenige Soldaten für den Kampf gegen die Al Kaida und die Taliban zurückgeblieben.

Freitag verteidigte US-Außenministerin Rice die Irakstrategie der USA. Es brauche noch Zeit für eine Verbesserung im Irak. (DER STANDARD, Printausgabe, 14./15.7.2007)