New York - In den Vereinigten Staaten hat ein Soldat zu drastischen Mitteln gegriffen, um nicht wieder in den Irak geschickt zu werden: Er ließ sich während eines fingierten Raubüberfalls ins Bein schießen. Der 20-Jährige sollte für weitere acht Monate im Irak stationiert werden und die USA bereits am vergangenen Montag verlassen.

Es sei besser, nur einmal auf sich schießen zu lassen statt jeden Tag, sagte Jonathan Aponte in einem Fernsehinterview vom Freitag. "Ich kann damit nicht mehr umgehen." Jetzt wird er der Verschwörung und Vortäuschung einer Straftat beschuldigt. In der Strafanzeige hieß es, Aponte habe mit seiner Frau Witze darüber gemacht, dass ihm jemand ins Bein schießen müsse, damit er nicht wieder in den Irak geschickt werde. Seine Frau nahm die Bemerkung ernst und erklärte, sie kenne jemanden, der das für 500 Dollar (363 Euro) tun würde.

Das Paar traf den Mann am Montag. Aponte sagte, er habe eine Zigarette geraucht und die Augen geschlossen, als der Mann die Waffe auf ihn gerichtet habe. Sein Anwalt erklärte, der 20-Jährige leide unter posttraumatischem Stress. Die Streitkräfte wollten ihn untersuchen und ihm falls notwendig psychiatrische Hilfe anbieten. Danach könnte er wieder ins Ausland geschickt oder entlassen werden. Die Ehefrau muss sich wegen Körperverletzung und Verschwörung verantworten. Der Schütze wurde ermittelt und der Körperverletzung und des unerlaubten Waffenbesitzes beschuldigt. (APA/AP)