Sein Vater hatte in den vergangenen Monaten mehrmals gegen die Untersuchungshaft protestiert. "Man will meinen Sohn zum Sündenbock machen", sagte er. Der Rechtsanwalt des Angeklagten, Giuseppe Lipera, betonte, sein Mandant habe lediglich gestanden, bei den Krawallen dabei gewesen zu sein, nicht aber den Polizisten getötet zu haben. Die Ermittler behaupten, Speziale als jenes Mitglied der "Ultras" erkannt zu haben, das Raciti mit einem Waschbecken getroffen hatte. Dieses war von den Toilettenanlagen der Nord-Kurve des Stadions von Catania "Angelo Massimino" herausgerissen worden.
Fußball
Prozess gegen Ultra in Catania
Filippo Speziale soll Polizist im Derby gegen Palermo mit Waschbecken tödlich getroffen haben - 18-Jähriger beteuert seine Unschuld
Catania - Vor dem Jugendgericht in Catania hat am Samstag
der Prozess gegen den Ultra Antonino Filippo Speziale begonnen, der
wegen des Mordes an Polizeifunktionär Filippo Raciti bei schweren
Krawallen am Rande des sizilianischen Fußball-Derbys gegen Palermo am
2. Februar festgenommen worden ist. Speziale, der bei seiner
Verhaftung noch minderjährig war und vor wenigen Tagen 18 Jahre alt
geworden ist, sitzt seit Februar in Untersuchungshaft. Er hat stets
seine Unschuld beteuert.
Wegen der Ausschreitungen in Catania waren im Februar 41 Personen
festgenommen worden, darunter 15 Minderjährige. Nach Racitis
Ermordung hatte das italienische Parlament ein strenges
Anti-Gewalt-Gesetz verabschiedet. (APA)