Peres war Anfang der 90er Jahre maßgeblich am Zustandekommen des Abkommens von Oslo beteiligt und wurde dafür 1994 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet - gemeinsam mit dem damaligen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin und PLO-Chef Yasser Arafat. Das Amt des Staatspräsidenten ist gewissermaßen die Krönung eines politischen Lebens, das sich über sechs Jahrzehnte erstreckt. Dabei hat Peres international großes Ansehen erlangt, aber auch viele Niederlagen einstecken müssen. So war er zwar drei Mal Ministerpräsident, hat aber nie eine Wahl gewonnen.
Ansehen geschadet
Der 83-Jährige folgt Moshe Katzav nach, der wegen der Verwicklung in einen Sex-Skandal sein Amt in den vergangenen Monaten hatte ruhen lassen. Dies hat dem Ansehen des höchsten Staatsamtes sehr geschadet, so dass Peres nun darauf bedacht sein muss, das Vertrauen der Öffentlichkeit in diese Institution wieder herzustellen. Er selbst hat die Präsidentschaft als seine letzte Chance bezeichnet, dem Staat Israel zu dienen.
In seinem Alter sieht er dabei kein Hindernis. "Wenn man bei guter Gesundheit ist und bei klarem Verstand, was ist falsch daran? Ich habe keine Eile, mich aus dem Staub zu machen", sagte Peres. Und ungeachtet der Vorgabe für den Präsidenten, politisch neutral zu sein, bekräftigte er seine Auffassung, dass Israel die im Sechs-Tage-Krieg von 1967 eroberten Gebiete der Palästinenser aufgeben müsse. Er werde die Gegner eines solchen Schrittes jedoch stets mit Respekt behandeln.
Arbeiterpartei