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London (pte) - Mehr als 90 Prozent der Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, dürften die falsche Dosis jener Medikamente erhalten, die ihre Eierstöcke stimulieren sollen. Wissenschaftler des Hammersmith Hospital gehen davon aus, dass damit das Risiko von Nebenwirkungen erhöht und die Wirksamkeit der Medikamente eingeschränkt wird. Die Ergebnisse der Studie wurden auf einer Tagung der European Society for Human Reproduction and Embryology der Öffentlichkeit präsentiert.

Dosisrechner für individuelle Behandlung

Frauen setzen normalerweise während jedes Menstruationszyklus eine Eizelle frei. Während einer Fruchtbarkeitsbehandlung erhalten sie Medikamente, die zu einer erhöhten Freisetzung führen. Diese Eizellen werden mittels eines Eingriffes entnommen. Bis vor kurzem war laut NewScienstist die genaue Dosierung der Medikamente nur schwer zu bestimmen. Das Team um Geoffrey Trew setzte jetzt einen Dosisrechner ein, um die verabreichte Medikamentenmenge auf die jeweilige Patientin abzustimmen. Berücksichtigt wurde das Alter der Frau, ihr BMI, die wahrscheinlich in den Eierstöcken noch vorhandenen Eizellen und die Werte des Hormons FSH. Dieses Hormon ist für das Auslösen der Entwicklung einer Eizelle verantwortlich.

Rechner an 161 Frauen getestst

Der Rechner wurde an 161 Patientinnen getestet. Es zeigte sich, dass 75 Prozent der Frauen eine geringere Dosis erhalten sollten, als ihnen normalerweise verabreicht worden wäre. Bei nur 15 Prozent hätte die Dosis höher sein sollen. Als diese 113 Frauen die richtige Dosis erhielten, wurden durchschnittlich zehn Eizellen entnommen. Laut Trew ist das die ideale Anzahl von Eizellen. Mehr als 40 Prozent der Frauen wurden schwanger. Dieser Wert ist mit jenem vergleichbar, der durch eine herkömmliche durchgeführte künstliche Befruchtung erzielt werden kann. (pte)