Pakistan
Tausende Einwohner fliehen aus nordpakistanischer Grenzregion
Nach Scheitern eines Friedensabkommens zwischen der Regionalregierung und radikalen Islamisten
Islamabad - Nach dem Scheitern eines Friedensabkommens
zwischen radikalen Islamisten und der pakistanischen Regierung in der
nördlichen Provinz Waziristan sind am Montag Tausende Einwohner aus
dem Unruhegebiet geflüchtet. Die Märkte der größten Stadt Miranshah
seien wie leergefegt, berichteten Anrainer. Selbst das staatliche
Radio Pakistan sende nicht mehr, da die Angestellten die Flucht
ergriffen hätten. Am Wochenende waren bei Anschlägen in der Region an
der Grenze zu Afghanistan fast 70 Menschen getötet worden. Das Gebiet
wird weitgehend von örtlichen Stämmen mit Verbindungen zu den
radikalislamischen Taliban Afghanistans beherrscht. Die Stammeskrieger der Region hatten am Sonntag in Miranshah eine
Friedensvereinbarung mit der Militärregierung von Präsident Pervez
Musharraf aufgekündigt. Musharraf hatte die Truppenpräsenz in dem
Grenzgebiet massiv verstärkt, nachdem die Konfrontation zwischen
Armee und radikalen Muslimen bei der gewaltsamen Erstürmung der Roten
Moschee in Islamabad weiter eskaliert war. Beim Sturm auf das
Gotteshaus, das von Islamisten besetzt worden war, wurden in der
vergangenen Woche 86 Menschen getötet. (APA)