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Kohl kurzzeitig an der Spitze.

Foto: Reuters/Rellandini

Tignes - Teilerfolg verbucht, aber Gesamtwertung abgehakt. Bernhard Kohl hat sich am Sonntag auf der ersten schwierigen Bergetappe der Tour de France anfangs als Kletterer in den Vordergrund gerückt, musste aber dem hohen Tempo Tribut zollen. Der Tour-Debütant büßte 24 Minuten auf Sieger Michael Rasmussen (DEN) ein und nannte am Ruhetag am Montag eine gute Etappenplatzierung als Ziel für die weitere Tour.

Kohl hatte beherzt auf dem fast 20 km langen Weg zur ersten Bergwertung des Tages aus einer Spitzengruppe attackiert, um einen Vorsprung auf die Gruppe der Favoriten herauszuholen, hatte aber die Rechnung ohne Rasmussen gemacht. Der Gewinner des gepunkteten Bergtrikots der vergangenen beiden Jahre fuhr dem Feld auf Nimmerwiedersehen davon und holte Kohl bald ein. Am zweiten Pass musste der Gerolsteiner-Profi die kleine Gruppe mit dem 33-jährigen Dänen ziehen lassen. "Ich habe Rasmussen nicht halten können, der ist eine Klasse für sich", sagte Kohl.

"Es hätte keinen Sinn gehabt..."

Er hatte sein Pulver verschossen und fuhr im Schlussanstieg nach Tignes sein eigenes Tempo, ließ Gruppe um Gruppe passieren. "Es hätte keinen Sinn gehabt, mich für einen 30. Platz völlig zu verausgaben, es kommen ja noch weitere Berge, wo ich wieder stark fahren will", erklärte der 25-Jährige. Gute Beine vorausgesetzt, hofft er, nun die Freiheit zu haben, mit einer Gruppe vor dem entscheidenden Berg einen größeren Vorsprung herauszuholen, als dies am Sonntag möglich war.

Kohls Zimmerkollege Peter Wrolich bezeichnete Kohls Aktion dennoch als sinnvoll. "Er hat sich und das Team gut präsentiert, jetzt kennt man ihn", sagte der Kärntner. Wrolich selbst kletterte in der großen letzen Gruppe ins Ziel und hatte keine Probleme. "Ich fühle mich in den Bergen besser als in den Jahren zuvor", meinte der Familienvater. Am Dienstag möchte er über Iseran und Galibier, die zwei höchsten Alpenpässe der 94. Auflage, nur gut drüberkommen, aber danach etwas probieren. "Dann kommen zwei interessante Etappen, da möchte ich versuchen, in eine Spitzengruppe zu kommen." (APA)