Ob dem so ist, kann Gerold Rieder abschätzen. Er ist seit 16 Jahren Fahrlehrer und arbeitet bei der Fahrschule Doppler in der Nähe des Stadtteils Bindermichl. Er fuhr mit dem Standard durch den Tunnel - hin und zurück. Grundsätzlich, so will er vorwegschicken, findet er nicht, dass der Tunnel, der 2005 errichtet wurde, "gefährlich ist". Laut ÖAMTC zählt der zweiröhrige Tunnel der Mühlkreisautobahn zu den sichersten Europas. Dies wiederum bedeutet aber nicht, dass der Fahrlehrer nichts Verbesserungswürdiges gefunden hätte. Bei der Auffahrt Salzburgerstraße biegt Rieder in die A7 ein, fährt Richtung Tunnelportal. "Hell erleuchtet, vier Spuren, großzügig angelegt."
Zur gewünschten Ausfahrt Muldenstraße 300 Meter links, zeigt der Überkopfwegweiser. Rieder befindet sich auf der rechten Fahrbahn, das heißt, in 15 Sekunden muss er jetzt drei Spuren queren, um die Abfahrt zu erwischen. Dass es auch auf der rechten Seite eine Ausfahrt gibt, die einen Spurenwechsel erspart hätte, bemerken viele Autofahrer nicht, da der entsprechende Wegweiser nicht registriert werde, berichtet der Fahrlehrer aus der Praxis.
Unglückliche Beschilderung
"Die Beschilderung im Tunnel ist wirklich unglücklich", muss er zugeben. Zum Teil kann sie erst sehr spät gelesen werden, da die Schilder nicht beleuchtet sind. Ebenfalls nur schwer erkennbar findet er die Bodenmarkierung. Wenn es regnet, wie vorige Woche, "ist sie gar nicht mehr zu sehen".
Der Grund, warum es am Bindermichl kracht, seien aus Sicht des Lehrers aber die Autofahrer selbst: "Nicht angepasste Geschwindigkeit, kein Sicherheitsabstand." Deshalb hält er Tempo 80 für zu schnell auf der Stadtautobahn. Mit Höchstgeschwindigkeit 60 zu den Stoßzeiten würden weniger Auffahrunfälle passieren, ist er überzeugt.