Bagdad - Im Irak sind bei Gewalttaten erneut mehr als 40 Menschen getötet worden. Allein in einem Dorf in der Provinz Dijala brachten Unbekannte in Militäruniformen 29 Bewohner um. Wie ein Vertreter der Sicherheitskräfte am Dienstag weiter mitteilte, riegelten die Täter am Montag den Ort nördlich von Bagdad ab, drangen in mehrere Häuser ein und eröffneten das Feuer. US-Streitkräfte sind mit Hilfe irakischer Truppen in den vergangenen Wochen verstärkt gegen Extremisten in der ethnisch gemischten Region vorgegangen. Die Provinzhauptstadt Bakuba gilt als eine Hochburg von Al-Kaida.

In Bagdad wurden beim Angriff auf eine Armeestreife mindestens zehn Menschen getötet. Vier der Toten waren nach Polizeiangaben Soldaten. Elf Menschen seien verletzt worden. Bei der Explosion einer Autobombe im Stadtzentrum kamen vier weitere Menschen ums Leben. Wie die Polizei mitteilte, detonierte der Sprengsatz vor der iranischen Botschaft in der Nähe der besonders gesicherten Grünen Zone.

Die Bewegung des einflussreichen irakischen Schiitenpredigers Moktada al-Sadr nahm unterdessen nach einmonatigem Boykott ihre Arbeit im Parlament wieder auf. Als Grund nannte ein Fraktionssprecher die Entscheidung des Parlaments, die Regierung zum stärkeren Schutz von Moscheen aufzurufen. Sadrs Block, der 30 von 275 Sitzen hält, war im Juni aus Protest gegen einen Anschlag auf eine Schiiten-Moschee aus dem Parlament ausgezogen. Bereits im April hatte Sadr seine sechs Minister aus dem Kabinett zurückgezogen. Grund war die Weigerung der Regierung, einen Termin für den Abzug der US-Truppen festzulegen. (Reuters)