Genf/Mogadischu/Nairobi - Die Vereinten Nationen sehen derzeit die Demokratische Republik Kongo als die hilfsbedürftigste Krisenregion der Welt an. Das erklärte der UNO-Hilfskoordinator John Holmes am Dienstag in Genf bei der Vorlage eines Zwischenberichtes über die Finanzierung von Hilfsoperationen in aller Welt. Zugleich warnte das Welternährungsprogramm (WFP) vor einer Dürrekatastrophe im vom Bürgerkrieg zerrütteten Somalia am Horn von Afrika.

Die Demokratische Republik Kongo gehört wegen Misswirtschaft, Korruption und Bürgerkriegswirren zu den ärmsten Staaten. Der Osten wird nicht von der Regierung in Kinshasa, sondern von verfeindeten Milizen kontrolliert. Ähnlich ist die Lage im Sudan und der Bürgerkriegsprovinz Darfur.

Von den insgesamt fast vier Milliarden Dollar (derzeit 2,9 Milliarden Euro), die das UNO-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) zu Beginn des Jahres bei den UNO-Mitgliedern angefordert habe, seien derzeit 43 Prozent finanziert, sagte Holmes. So flossen bisher 36,5 Millionen Dollar an Hilfsmitteln in den Kongo, 10,5 Millionen in den Sudan und 9,2 Millionen Dollar nach Somalia.

Im Süden von Somalia stehen nach Angaben des WFP im Juli und August Ernteausfälle bevor. Das UNO-Programm teilte am Dienstag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi mit, für die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln aus dem Ausland müsse dringend Nachschub geliefert werden. Bis Ende dieses Jahres würden 26.500 Tonnen im Wert von 19,5 Millionen US-Dollar (14,2 Mrd. Euro) benötigt, mit denen eine Million Menschen versorgt werden müssten. Ohne zusätzliche Beiträge könnten dem WFP schon im Oktober 8.500 Tonnen Nahrungsmittel fehlen. Der Transport der Lebensmittel zu den Hilfebedürftigen benötige drei bis vier Monate. (APA/dpa)