Der Prozess gegen den Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid wegen einer so genannten Bankrotthandlung ist am Mittwoch kurz nach dem Auftakt vertagt worden. Nach der Anklageverlesung durch die Staatsanwaltschaft habe die Verteidigung neues Beweismaterial vorgelegt, sagte ein Sprecher des Kieler Landgerichts. Es handle sich um Urkunden, die belegen sollen, dass Schmid vor seiner Privatinsolvenz kein Geld ohne Gegenleistung ins Ausland verschoben habe. Die deutsche Wirtschaftsstrafkammer habe das Verfahren auf den 27. Juli vertagt, um dann Schmids damaligen Notar als Zeugen zu den Urkunden zu vernehmen.Schmid wird von der deutschen Staatsanwaltschaft vorgeworfen, vor gut vier Jahren angesichts einer geforderten Kreditrückzahlung Vermögensanteile beiseite geschafft zu haben. Nachdem ihn ein Gericht schon verpflichtet hatte, einen Kredit in Höhe von damals 200 Mio. DM zumindest teilweise zurückzuzahlen, habe Schmid Gesellschaftsanteile nach Liechtenstein verschoben und so deren Pfändung durch die Bank verhindert. Im Fall einer Verurteilung drohen dem heutigen Geschäftsführer des Schleswiger Stromanbieters Bonus Strom bis zu fünf Jahre Haft. Sollte Schmid die Gesellschaftsanteile regulär verkauft haben, so dass der Kaufpreis in die Insolvenzmasse floss, wäre er von dem Vorwurf des Bankrotts entlastet.(APA)