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Diabrotica virgifera, der Maiswurzelbohrer

Foto: APA/AGES
Wien - Milder Winter und warmer Frühling: Allzu freundliche Bedingungen für einen gefürchteten Landwirtschaftsschädling. Die Hauptflugzeit des Maiswurzelbohrers liegt heuer im selben Zeitraum wie die Maisblüte, Experten der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) schließen Schäden in den heimischen Anbauangebieten nicht aus.

Die ersten Käfer wurden am 14. Juni im Burgenland gesichtet, etwa vier Wochen früher als nach dem kühlen Frühling 2006 und zwei bis drei Wochen früher als in den vergangenen Jahren. Bisher sind bei den ersten Untersuchungen im Burgenland noch keine nennenswerten Befruchtungsschäden entdeckt worden. Der Flug der Käfer hält jedoch unvermindert an, die Gefahr für die milchreifen Körner der jungen Kolben ist noch nicht vorbei. Auch die Schäden an den Wurzeln der Maispflanzen, verursacht von den im Boden lebenden Käferlarven, traten heuer früher auf.

Insgesamt können die Experten noch nicht abschätzen, ob wirtschaftlich bedeutende Verluste auftreten werden. Bei günstigen Witterungsbedingungen in den nächsten Wochen könnten sich auch geschädigte Pflanzen erholen und so weit aufrichten, dass sie von den Erntemaschinen erfasst werden können.

"Milliarden-Dollar-Käfer"

Der westliche Maiswurzelbohrer, Diabrotica virgifera, ist ein fünf bis sieben Millimeter großer Käfer, der Anfang der neunziger Jahre aus Nordamerika nach Serbien eingeschleppt wurde. Seitdem verbreitet sich der Käfer durch aktiven Flug, Windverdriftung und durch den Güterverkehr entlang der Hauptverkehrswege in Süd-, Ost- und Mitteleuropa. 2002 wurden die ersten Exemplare im Osten Österreichs gefunden. Mittlerweile zählen das Burgenland, Wien sowie große Teile von Niederösterreich und der Steiermark zu den Befallsgebieten, und die Käferplage breitet sich weiter aus.

In den Maisanbaugebieten der USA zählt der Maiswurzelbohrer zu den bedeutendsten Schädlingen. Bei starkem Befall sind Verluste bis 30 Prozent keine Seltenheit. Jährlich werden enorme Summen zu seiner Bekämpfung ausgegeben, was ihm den Spitznamen "Milliarden-Dollar-Käfer" eingebracht hat. In Europa wurden schon - etwa aus Serbien, Ungarn oder der Slowakei - vereinzelt schwere Verluste bis 50 Prozent gemeldet. (APA)