Brüssel - Die ungewöhnliche Karriere eines einstigen Kriminellen macht derzeit in Belgien Schlagzeilen. 14 Jahre saß Philippe Lacroix im Gefängnis. Wegen dreifachen Mordes, der Beteiligung an der Entführung des ehemaligen belgischen Premierministers Paul Vanden Boeynants 1989 und Überfällen auf Geldtransporte wurde der Belgier 1994 zum Tode verurteilt. Später wandelte ein Gericht dies in eine Haftstrafe um.

Im Gefängnis fand Lacroix eine neue Bestimmung: Jahrelang gab er jungen Mithäftlingen Englischunterricht dann begann er Germanistik zu studieren. "Ich habe mich endlich wieder nützlich gefühlt", erklärte Lacroix der Zeitung "De Morgen". Vor etwa drei Jahren wurde er entlassen und schloss in Freiheit sein Studium ab. Nun will er Niederländisch und Englisch unterrichten.

"Keine Sorge, ich werde niemals vor Kindern in der Klasse stehen", sagte Lacroix. Seine Zukunft sehe er eher in der Erwachsenenbildung. Einen Antrag auf Unterrichtserlaubnis hat die Lehrerbehörde bereits genehmigt. (APA)