New York - Der amerikanische Operntenor Jerry Hadley ist eine Woche nach seinem Selbstmordversuch gestorben. Der 55-Jährige erlag am Mittwoch in einem Krankenhaus in der Nähe von New York seinen schweren Kopfverletzungen, die er sich mit einem Luftgewehr beigebracht hatte, berichtet die "New York Times". Freunde und Kollegen berichteten der Zeitung zufolge, Hadley habe an schweren Depressionen gelitten und finanzielle und persönliche Probleme gehabt.

Der mit drei Grammys ausgezeichnete Sänger, bekannt für seine warme lyrische Stimme und seine schauspielerische Präsenz, gehörte in den 80er Jahren zu den vielversprechendsten Opernstars in den USA. Neben seinem langjährigen Engagement bei der New York City Opera stand er in den führenden Opernhäusern der Welt auf der Bühne.

So sang er etwa in der Staatsoper in Berlin und Hamburg, bei den Salzburger Festspielen und in der Mailänder Scala. An der New Yorker Metropolitan Opera wurde er unter anderem für seine Auftritte in "La Traviata" und "Die Zauberflöte" gefeiert. Seine letzte große Rolle hatte er im Mai bei einer Neuinszenierung von "Madame Butterfly" in Australien.

Vor gut einer Woche war er mit einer Schusswunde im Kopf leblos in seinem Haus gefunden worden. Neben ihm lag ein Luftgewehr. Im Krankenhaus wurde er auf der Intensivstation behandelt, die Ärzte hatten jedoch von Anfang an wenig Hoffnung, ihn retten zu können. (APA/dpa)