Mehr als zwei Jahre nach der Einführung von XML wird dieses Datenformat von den gängigen Internet-Browsern noch nicht umfassend unterstützt. Vorreiter ist Microsofts Internet Explorer, der ab der Version 5.0 etwas mit der Extensible Markup Language anfangen kann. Netscape verspricht eine umfassende XML-Unterstützung in seinem Navigator 6.0, für den kürzlich eine zweite Testversion erschienen ist. Der praktische Umgang mit XML-Dokumenten im Browser bereitet aber noch zahlreiche Probleme. Sehr streng Sowohl der Internet Explorer der Versionen 5.0 und 5.5 als auch die dem neuen Netscape-Browser zu Grunde liegende "Gecko-Maschine" haben einen so genannten XML-Parser integriert. Die Microsoft-Software wertet die im XML-Dokument angegebene Dokumententypdefinition (DTD) aus und stellt die Daten des Dokuments dann in einer Baumstruktur dar - zusammen mit den Tags, also den Anweisungen für die inhaltliche Gliederung der Daten. Der XML-Parser von Microsoft erweist sich im Test als sehr streng - wenn Fehler wie ein falscher Pfad zur DTD oder eine nicht dem Standard entsprechende Einrichtung der Tags vorliegen, erscheint lediglich eine Fehlermeldung. Preview Release 2 Der Navigator 6 stellt bereits das XML-Dokument ohne die Tags dar - also ähnlich wie ein übliches HTML-Dokument. Für eine ansprechende optische Präsentation der Daten sorgen «Cascading Style Sheets» (CSS); das sind Festlegungen für die Formatierung von bestimmten Textelementen. In der "Preview Release 2" zeigt der Browser den Dateninhalt auch dann an, wenn die DTD nicht korrekt angegeben wurde - geht also ähnlich großzügig über Fehler hinweg wie bei missverständlichen HTML-Tags. Probleme gibt es auch noch mit den in einem XML-Dokument definierten Links: So führen die Links in einem XML-Dokument auf den Web-Seiten des Netscape-Entwicklerforums mit der Preview-Release-Version des Navigators 6.0 nicht zu dem gewünschten Ziel. (AP/red)