Wien - Nach Erfolg versprechenden Tierversuchen beginnt das Wiener Biotech-Unternehmen Affiris nun mit klinischen Tests der Phase I für einen Impfstoff gegen Alzheimer. Der Impfstoff namens "Affitope AD01" soll eine Immunreaktion des Körpers gegen die für Morbus Alzheimer im Gehirn typischen Ablagerungen hervorrufen, hieß es in einer Affiris-Aussendung am Donnerstag.

Verursacht wird Alzheimer durch das so genannte beta-Amyloid, einem fehlgestalteten Abbauprodukt eines körpereigenen, auf der Oberfläche von Gehirnzellen vorkommenden Eiweißstoffes. Damit das Immunsystem nur auf das Bruchstück und nicht auf den ganzen Eiweißstoff scharf gemacht wird, setzen die Wiener Forscher auf künstlich hergestellte Antigene mit speziellen Eigenschaften von Beta-Amyloid. Diese führen zur Bildung von Antikörpern, welche spezifisch Beta-Amyloid angreifen und ausschalten.

Tests

Die Versuche an transgenen "Alzheimer-Mäusen" verliefen den Angaben zufolge erfolgreich. Geimpfte Tiere hätten eine signifikante Immunantwort gegen Beta-Amyloid gezeigt. Auch bei Erinnerungstests schnitten die geimpften Tiere besser ab als nicht geimpfte Alzheimer-Mäuse.

Die ersten klinischen Studien zur Verträglichkeit der Vakzine an rund 20 gesunden Probanden sollen Ende dieses Jahres am Wiener AKH beginnen. Affiris ist derzeit über den Venture-Kapital-Fonds MIG mit rund 8,5 Mio. Euro finanziert. (APA)