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aap/NIEDEROESTERREICH WERBUNG
Alle waren voll des Lobes über die Marillenernte 2006. Sehr reif, sehr süß und sehr saftig, so der Tenor der Obstproduzenten wie der Schnapsbrenner. Man war – und ist – also sehr gespannt darauf, was das destillierte Ergebnis sein würde. Wir haben uns dieser Aufgabe gewidment und getestet, was derzeit auf dem Markt der gebrannten „Prunus armeniaca“ geboten wird.

Das Resumee, kurz und bündig: Die hohen Erwartungen haben sich erfüllt, die 2006 verarbeiteten und jetzt in der Flasche angebotenen Marillenbrände glänzen mit präziser Frucht und – was den/die Liebhaber(in) edler Destillate besonders erfreuen wird – mit einem enormen Potential. Soviel nämlich darf ohne Risiko prognostiziert werden: Die Marillenschnäpse werden erst nach ein, zwei Jahren der Reifung ihren Höhepunkt erreichen und diesen dann noch ein paar Jahre halten.

Beispiele dafür geben uns (und Ihnen) drei Marillenbrände, die an der Spitze unseres Rankings liegen und jetzt auch schon ein paar Jahre auf dem Flaschenrücken haben: Rochelts und Holzapfels und Capovillas Marillenschnäpse liegen mit ihren drei bis vier Jahren Reifevorsprung genau jene Nasenlänge vor den jungen Bränden, auf die es uns ankommt: Rund und balanciert, mit einem reifen und dabei vollfruchtigen Körper – Marillenschnaps in Vollendung. Aber: Auch junge Destillate können schon sehr viel, wenn sie von Könnern gemacht werden (siehe die 2006er Marillenbrände von Pfau, Krenn, Zauser, Wieser, Leitner, Schwarzer und Schwaiger). Hier wurde ein richtig toller Jahrgang in die Flasche gebracht, der schon jetzt Nase und Gaumen mit präzisem Aroma und saftigem Schmelz erfreut.

Das Beste ist allerdings, dass diese Schnäpse noch eine richtig schöne Zukunft vor sich haben. Nachdem man sich beim Schnapstrinken sowieso Zeit lassen sollte, spricht alles dafür, sich jetzt die eine oder andere Flasche (besser mehrere als zuwenige) zu leisten und den Marillenbränden beim Reifen zuzusehen bzw. mit diesen Glas für Glas zu wachsen. Denn das Schöne am Schnaps (wenn dieser gut gemacht wurde) ist ja, dass er sich auch in der einmal geöffneten Flasche lange hält und sich mit Sauerstoff sogar noch schneller entwickelt als im dunklen und kühlen Weinkeller. (derStandard.at)