Grafik: ZAMG
Wien – Wenn, fällt heute, Freitag, der Rekord: Die Meteorologen sagen den bisher heißesten Tag des Jahres mit Spitzentemperaturen von bis zu 39 Grad. Ob die 39,7 Grad, gemessen 1983 in Dellach (Kärnten), geschlagen werden, ist fraglich: "Die Möglichkeit besteht, aber die Wahrscheinlichkeit ist eher gering", hieß es in der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik am Donnerstag. In Rumänien ist der Wert hingegen schon übertroffen. Es wird mit bis zu 42 Grad im Schatten gerechnet. Fünf Hitzetote gibt es bereits.

In Ostösterreich haben Rettung und Spitäler auch ohne Höchstwert genug zu tun – in Zahlen: 200 Ausfahrten plus, 38 Aufnahmen und 27 Fälle von Kohlenmonoxidvergiftungen – da bei zu großer Hitze die Abgase von Gasthermen nicht mehr abströmen können. Dies forderte auch ein Todesopfer in Wien. In Oberösterreich haben Gewitter viel Schaden hinterlassen.

Grillverbot in Wien

Aufgrund der großen Hitze und der damit verbundenen Gefahr von Waldbränden gilt in Wien ein Grillverbot. Das betrifft aber nur Wälder und öffentliche Grillplätze. Grillen im eigenen Garten ist nicht verboten. Und das oder Ähnliches würde wohl gerne die Mehrheit der Österreicher machen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Demnach finden es 87,1 Prozent der 1109 Befragten "großartig", "endlich so richtig Sommer zu haben".

Lästiger Schweißgeruch

Was die Umfrage noch ergab: Mehr als die Hälfte fühlt sich durch den Schweißgeruch anderer Menschen belästigt; 69 Prozent finden schwitzende Menschen überhaupt abstoßend. 78 Prozent merken, dass während dieser Zeit die Menschen offener und aufgeschlossener für Sex sind. Wenig überraschend: 89 Prozent wollen die Schönwetterphase nicht im Büro verbringen.

Vorbildwirkung könnte da eine Aktion in der westslowakischen Stadt Trnava haben. Dort wurde der Beginn der Amtsstunden auf 6.00 Uhr vorverlegt. Dafür ist um 14.00 Uhr Dienstschluss. Skurriles gibt es auch zu vermelden: In Nordkorea wird von amtlicher Seite Hundesuppe als das "beste Gericht" für die heiße Jahreszeit empfohlen. Die Suppe heißt "Bo-shintang" ("Gesundheitssuppe") oder "Dangogi" ("hervorragendes Fleisch"). (APA, red, DER STANDARD - Printausgabe, 20. Juli 2007)