Linz - Das Verschwinden von Braunbären in den nördlichen Kalkalpen beschäftigt nun das Bundeskriminalamt (BKA). Seit Beginn eines Wiederansiedlungsprojektes 1989 fehlt von 20 Tieren jede Spur. Experten des WWF halten eine Abwanderung für unwahrscheinlich. Sie vermuten illegale Abschüsse oder eine unbekannte natürliche Todesursache. Die Naturschützer schlagen Alarm: Nur noch vier Bären seien übrig.

Seitdem der WWF vor 18 Jahren mit insgesamt vier Bären ein Wiederansiedlungsprojekt gestartet hat, wurden mehr als 30 Junge geboren. Neben natürlichen Abgängen, zwei behördlich genehmigten Abschüssen sowie Unfällen ist aber das Verschwinden von mehr als 20 Bären bis heute ungeklärt. Der Bärenschwund betreffe vor allem junge Tiere, die rund ein Jahr alt sind, so Experten.

Um den Bären-Krimi zu lösen, wurde eine Allianz aus BKA, WWF, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und niederösterreichischem Jagdverband gebildet. Die Tiere sollen besser erforscht und mit Sendern ausgestattet werden, außerdem ist eine Informationsoffensive geplant. Sie betrifft das bestehende Bären-Management ebenso wie die Aufklärung über die strafrechtlichen Folgen illegaler Abschüsse von Braunbären - der Strafrahmen beträgt laut WWF bis zu drei Jahre Haft. (APA)