Wien - Im Schlager der dritten Fußball-Bundesliga-Runde kommt es am Sonntag (17:00 Uhr) im Wiener Horr-Stadion zum Aufeinandertreffen des Rekord-Cupsiegers FK Austria Magna mit dem regierenden Meister Red Bull Salzburg. Beide Mannschaften legten nicht gerade einen optimalen Saisonstart hin: Die Wiener mussten sich mit zwei Remis gegen Sturm Graz (2:2/auswärts) und Aufsteiger LASK (1:1/heim) zufrieden geben, für die Salzburger setzte es nach dem 4:1-Heimerfolg über Altach gegen Austria Kärnten (0:1) gleich die erste Niederlage.

Gegen die Austria aus Favoriten, die in der vergangenen Saison nur zwei Heimniederlagen und davon eine gegen Salzburg einstecken musste, will die Truppe von Giovanni Trapattoni diese Scharte nun ausmerzen. Für die Gastgeber geht es wiederum nicht nur um den ersten Saisonsieg, sondern auch um die Beendigung einer Negativserie gegen die Mozartstädter. Seit mittlerweile sieben Spielen (4 Niederlagen, 3 Unentschieden) wartet die Austria gegen Salzburg auf einen Sieg, der bisher letzte volle Erfolg über das Red-Bull-Ensemble datiert vom 11. September 2005, als man im Horr-Stadion mit 2:0 gewann.

Veilchen-Trainer Georg Zellhofer hat Salzburg in seiner alten Heimat Pasching gegen Kärnten beobachtet und aus der ersten waschechten Sensation der Saison seine Schlüsse gezogen: "Wir brauchen so wie Kärnten das nötige Glück. Dann ist es sicher machbar, gegen Salzburg drei Punkte zu holen." Der Oberösterreicher, der bei Salzburg im Vergleich zum Kärnten-Spiel mit "zwei bis drei Änderungen" rechnet, weiß um die Gefährlichkeit des Gegners: "Einerseits wollen wir Salzburg natürlich unter Druck setzen, andererseits müssen wir aber auf Konter und da vor allem Zickler aufpassen."

Zellhofer, der nach dem enttäuschenden LASK-Spiel den Trainingsschwerpunkt bis Mitte der Woche auf Kraft und Kondition gelegt und mit seinen Akteuren "viel gesprochen" hatte, hofft: "Salzburg ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in Top-Verfassung, wir wollen diese Überraschung schaffen." Der Austria-Coach will selbst zwei bis drei Veränderungen in der Mannschaft vornehmen, als Strafe will er das aber nicht verstanden wissen: "Es gibt immer Alternativen und das ist gut so. Sonst könnten ja außer elf Spielern alle auf Urlaub fahren."

Ganz sicher nicht an Urlaub denkt auch Trapattoni, der die erste Pleite als Titelverteidiger relativierte, aber auch zur Vorsicht mahnte: "Die Niederlage gegen Kärnten ist kein Drama. Ich hoffe, wir haben unsere Lektion rechtzeitig gelernt. Wir haben gesehen, dass wir über Konter anfällig sind - und so müssen wir noch viel disziplinierter in der Defensive sein. Noch eine Niederlage dürfen wir uns nicht erlauben, das wäre ganz schlecht in dieser wichtigen Phase, auch für das Selbstvertrauen vor den internationalen Prüfungen."

Von gestiegenem Druck will der mit allen Wassern gewaschene Italiener nichts wissen: "Red Bull steht immer unter Druck, weil jede Mannschaft gegen uns 120 Prozent gibt. Und es ist ein natürlicher Vorgang, dass man als Meister noch mehr unter Druck steht. Das hat die Austria im Vorjahr erfahren müssen." Die zuletzt gezeigte Konter-Anfälligkeit ist "Trap" natürlich nicht entgangen: "Wir müssen da den goldenen Mittelweg zwischen Defensive und Offensive finden. Ich mache mir aber keine Sorgen, wir haben genug Spieler mit Erfahrung."

Vor dem kommenden Gegner zeigt der Salzburg-Cheftrainer jedenfalls größten Respekt: "Die Austria ist ein sehr gefährlicher Gegner und hat sich im Sommer sehr gut verstärkt. Ich kenne Bak, ein sehr guter Organisator in der Defensive. Auch im Mittelfeld hat die Austria sehr starke Spieler. Es wird garantiert kein leichter Gang."(APA)

  • FK AUSTRIA MAGNA - RED BULL SALZBURG (Franz Horr-Stadion, 17:00 Uhr/live ORF1 und Premiere Austria, SR Einwaller). Saisonergebnisse 2006/07: 1:1 (heim), 0:4 (auswärts), 0:2 (h), 2:2 (a).

    Austria: Safar - Standfest, Bak, Schiemer, Gercaliu/Troyansky - Sariyar, Blanchard, Acimovic, Sulimani - Aigner/Lafata, Kuljic

    Ersatz: Fornezzi - Majstorovic, A. Grünwald, Metz, Ertl, Lasnik

    Es fehlen: Pichlmann, Vachousek, Mair, Radomski (alle verletzt), Okotie, Madl, Kuru, Suttner, Simkovic (alle U20-WM), Ramsebner (U19-EM)

    Salzburg: Ochs - Steinhöfer, R. Meyer, Sekagya, Dudic - Pitak, Carboni, N. Kovac, Leitgeb/Jezek - Aufhauser/Leitgeb - Zickler

    Ersatz: Özcan - Miyamoto, Alex, Vonlanthen, Ilic, Lokvenc

    Es fehlen: Bodnar, Janko (beide verletzt)