London - Der Ölpreis ist am Dienstag an der Londoner Börse auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen: 31,96 Dollar (35,47 EURO/488,05 S) notierte ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseemarke Brent, lieferbar im September.

Anschließend kletterte der Preis für den Terminkontrakt weiter und notierte gegen 11.45 Uhr MESZ mit 75 Cents über Vortagesschlussniveau bei 32,23 Dollar. Zuletzt hatte der Kontrakt am 7. März mit 31,95 Dollar einen Rekordstand seit 1990 erreicht.

Aufgrund von Verknappungsängsten durch die enge Lagerhaltung in den USA - dem weltgrößten Energiemarkt - war der Benchmark-Future seit dem 1. August um 19 Prozent gestiegen. Der US-Lagerbestand befindet sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit 24 Jahren.

Die Preisspirale hatte sich in den vergangenen Tagen wieder zu drehen begonnen, nachdem der Präsident des OPEC-Staates Venezuela, Hugo Chavez, mehrfach erklärt hatte, die hohen Preise seien gerechtfertigt, um die Volkswirtschaften der Entwicklungsländer voranzubringen.

Im Juni hatte die Organisation erdölexportierender Länder einen Preiskontrollmechanismus etabliert. Demnach soll die tägliche Ölfördermenge um 500.000 Barrel täglich herauf- bzw. heruntergefahren werden, falls der Durchschnittpreis für OPEC-Öl für mehr als 20 Arbeitstage über 28 Dollar, oder mehr als zehn Tage unter 22 Dollar notiert. (Reuters)