London - Bei einem heftigen Unwetter über Großbritannien sind am Freitag zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Mann starb, nachdem er im Sturm von seinem Motorrad stürzte und unter einem Wohnwagen eingeklemmt wurde, berichteten britische Medien am Samstag. Ein 64-Jähriger kam ums Leben, als er versuchte, Wasser aus seinem Keller zu schöpfen. Dabei stürzte er und erlag später seinen Kopfverletzungen.

Tropischer Regenguss

In einigen Orten fiel 40 Millimeter Niederschlag pro Stunde, was einem tropischen Regenguss gleichkommt. Der Regen überschwemmte Straßen und brachte mancherorts den Verkehr vollständig zum Erliegen.

Die Autobahn M5 in der Grafschaft Worcestershire war nach Polizeiangaben nahezu unpassierbar. Rund 2000 auf der Straße blockierte Menschen suchten sich für die Nacht einen Unterschlupf. Armeehubschrauber holten etwa 40 Menschen von der Autobahn. In der Früh vergrößerten zahlreiche von den Lenkern verlassene Autos auf den Fahrbahnen der M5 das Chaos. Nach Polizeiangaben sank der Wasserpegel auf der Autobahn allmählich wieder und der Verkehr begann wieder zu fließen.

In den Städten Oxford und Banbury wurden Passagiere aus Zügen geholt. Mehr als 100 Menschen verbrachten die Nacht in einer Notunterkunft. In Oxfordshire im Zentrum von England waren 300 Häuser von Überschwemmungen betroffen; in 1.200 Haushalten fiel der Strom aus. Am Freitag waren am Londoner Flughafen Heathrow 141 Flüge gestrichen worden.

Feuerwehr im Dauereinsatz

Nach einem heftigen Unwetter über Großbritannien wurden an Europas größtem Flughafen in London Heathrow fast 150 Flüge gestrichen. Auch die Zufahrt zum Flughafen Luton bei London wurde nach den heftigen Regenfällen gesperrt. Im Londoner Stadtverkehr entstand Chaos, als mehrere U-Bahnlinien wegen Überschwemmungen geschlossen wurden. Zahlreiche Straßen und Bahnstrecken in Süd- und Mittelengland wurden gesperrt. Schulen wurden evakuiert, Feuerwehrleute retteten dabei zahlreiche Kinder.(APA/AFP/dpa)