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Die Freude, Celtic zu schlagen: Valdas Ivanauskas erlebte das 2:1 im August 2006 auf der Trainerbank der Hearts.

Foto: APA/EPA/Stewart

 

derStandard.at: Herr Ivanauskas, welchen Job machen Sie jetzt eigentlich bei den Hearts? Sportdirektor und (Kurzzeit)-Trainer waren Sie ja schon.

Ivanauskas: Ich bin jetzt Fußball-Konsulent bei UBIG (Ukio Banko Investicine Grupe, die Investment-Firma des litauischen Klub-Besitzers Wladimir Romanow, Anm.), dem Mehrheitseigentümer der Hearts. Da helfe ich dem Management bei den Aktivitäten des Unternehmens im Bereich Fußball.

derStandard.at: Wie sind Sie eigentlich in Edinburgh gelandet?

Ivanauskas: Angefangen habe ich im Betreuerbereich, wo ich mit Leuten wie George Burley und Graham Rix - den damaligen Managern - zusammengearbeitet habe. Ich habe unsere litauischen Spieler gekannt und mitgeholfen, sie in den Verein und in den schottischen Fußball zu integrieren. Dann folgte ich Rix als Cheftrainer nach und habe mit der Mannschaft den Cup gewonnen. Zum ersten Mal seit 1998. Außerdem haben wir uns als Zweiter in der Meisterschaft erstmals in die Qualifiktation zur Champions League geschafft.

derStandard.at: Warum sind Sie nicht Trainer geblieben?

Ivanauskas: Die Funktion bei UBIG zu übernehmen war eine große Chance für mich. Sehr attraktiv und verbunden mit großen Herausforderungen.

derStandard.at: Die Hearts haben immer noch keinen neuen Cheftrainer bestellt. Wann wird es da eine Entscheidung geben. Welche Kandidaten gibt es?

Ivanauskas: Dazu kann ich im Detail nichts sagen, der Klub muss sich diesbezüglich erst äußern. Die Betreuer, die wir jetzt haben, machen ihre Arbeit aber gut und haben das Vertrauen des Vorstandes und der Spieler.

derStandard.at: Wenn man bedenkt, dass sich die Mannschaft gerade intensiv für die neues Saison vorbereitet, kann das aber trotzdem keine befriedigende Situation sein.

Ivanauskas: Die Planungen für die neue Saison sind in keiner Weise beeinträchtigt. Anatoli Korobochka (seit 2006 in Edinburgh, Sportdirektor und Berater von Ivanauskas in seiner Zeit als Cheftrainer, Anm.) und Stephen Frail (Co-Trainer seit letztem Herbst, Anm.) arbeiten ja schon seit längerem mit den Spielern. Wir hatten ausreichend Zeit, für die Vorsaison alles auf Schiene zu setzen.

derStandard.at: Sind Sie mit dem Zustand der Mannschaft zufrieden?

Ivanauskas: Die heutigen Spieler sind höchst professionell. Darum kommt die große Mehrheit in guter körperlicher Verfassung aus dem Urlaub zurück. Wir sind zufrieden mit dem derzeitigen physischen Standard der Mannschaft. Er entspricht unseren Planungen.

derStandard.at: Sind Sie noch auf der Suche nach Neuzugängen?

Ivanauskas: Wir haben den Kader bereits verstärkt, Michael Stewart und Larry Kingston sind besonders zu nennen. Einige Spieler waren bei den Testpiel-Reisen nach Österreich und Deutschland mit dabei. Über ihre Verpflichtung entscheiden wir demnächst.

derStandard.at: Was sind die Ziele der Hearts für das kommende Spieljahr?

Ivanauskas: Da hat sich im Vergleich zu den vergangenen beiden Saisonen nichts geändert, seit Herr Romanow den Verein führt. Wir wollen die nationalen Titel in Schottland gewinnen, vor allem Celtic und Rangers in der Meisterschaft fordern. Und natürlich die Qualifikation für den Europacup schaffen.

derStandard.at: Wie schätzen Sie Ihre persönliche Zukunft in Edinburgh ein?

Ivanauskas: Ich will meine Rolle bei UBIG gut ausfüllen und zusammen mit dem Betreuerstab daran arbeiten, dass wir unsere Vorgaben auch erreichen.

derStandard.at: Wie kam es zu dem Freundschaftsspiel gegen die Wiener Austria (2:1 für Hearts, Anm.), Ihren ehemaligen Klub?

Ivanauskas: Österreich wird bei Vereinen aus ganz Europa eine immer beliebtere Adresse für die Vorbereitungsphasen. Wir waren schon im vergangenen Jahr hier und die Hearts sind für Klubs wie die Austria ein attraktiver Test-Gegner.

derStandard.at: Gibt es noch Kontakt mit ehemaligen Austria-Kollegen?

Ivanauskas: Nicht wirklich. Unser Gastspiel war aber eine möglichkeit alte Verbindungen aufzufrischen und neue zu knüpfen. Die Erinnerung an meine Zeit in Wien bleiben für mein ganzes Leben und ich freue mich, dass man sich an mich erinnert. Ich glaube, eine Zusammenarbeit kann beiden Klubs in Zukunft noch viel Nutzen bringen. (Michael Robausch, derStandard at. 25.7. 2007)