Der unter massivem Sparzwang stehende
TV-Konzern ProSiebenSat.1 kann nicht auf zusätzliche finanzielle
Unterstützung von Seiten seiner beiden Hauptaktionäre KKR und Permira
hoffen. Kritiker hatten moniert, die 3,3 Milliarden Euro teure und
durch Schulden finanzierte SBS-Übernahme schränke den
Handlungsspielraum des Konzerns stark ein.
"Wir teilen die Auffassung, dass die aktuelle Kapitalstruktur von
ProSiebenSat.1 nach der Übernahme der Senderkette SBS dem Unternehmen
ausreichenden finanziellen Freiraum für weitere Expansionsschritte
bietet", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende und
Permira-Deutschland-Chef Götz Mäuser dem Wirtschaftsmagazin "Euro am
Sonntag".
"KKR und Permira haben in ProSiebenSat.1 mit der Absicht
investiert, das Unternehmen auf seinem Weg zu einem europäischen
Champion aktiv zu begleiten", betonte Mäuser. Unterdessen soll das
Sparen im Senderkonzern dem Bericht zufolge weitergehen. Das
Unternehmen prüfe derzeit, die Redaktionen des Boulevard-Magazins
"Blitz" und des Frühstücksfernsehens zusammengelegt werden.
Erst auf der Hauptversammlung vor wenigen Tagen hatte
ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch Sparmaßnahmen verkündet. So
sollen insgesamt 200 Jobs gestrichen werden; die Boulevard-Magazine
"Sat.1 am Mittag" und "Sat.1 am Abend" wurden eingestellt. Nach einer
Analyse der Gruppe habe man sich entschlossen, Sparpotenziale
auszuschöpfen, hieß es. Aktionäre hatten auf der Hauptversammlung den
hohen, über Schulden finanzierten Kaufpreis für SBS scharf
kritisiert. (APA/dpa)