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Brier schüttelt Woods zum Abschied die Hand.

Foto: Lyons /Getty
Carnoustie/Wien - Nicht Sergio Garcia, sondern der Ire Padraig Harrington (35) hat am Sonntag mit dem Sieg bei den 136. British Open seinen ersten Major-Titel im Profigolf gewonnen. Harrington besiegte den Spanier im Stechen über vier Löcher mit einem Schlag Vorsprung. Für den ersten Major-Sieg eines Europäers seit 1999 (Paul Lawrie) kassierte Harrington 1,6 Mio. Euro. Einen weiteren Meilenstein für das österreichische Golf setzte Markus Brier, der wie Titelverteidiger Tiger Woods Zwölfter wurde und damit das beste Major-Turnier seines Lebens spielte.

Dramatischer Schlusstag

Der Schlusstag der 136. Open war vor 140.000 Zuschauern an Dramatik nicht zu überbieten. Zunächst schwächelte der seit Tag eins führende Garcia so sehr, dass alle Chancen auf den Sieg verspielt schienen. Aber der in Runde vier lange so souveräne Harrington (67 Schläge) schoss ausgerechnet am 18. und letzten Loch den Ball mit dem Holz ins Wasser und kassierte ein Doppelbogey.

Das brachte Garcia bei jeweils 277 Schlägen doch noch ins Stechen über vier Löcher Zählwettspiel, wo Harrington aber schon auf Loch eins für die Vorentscheidung sorgte. Ihm gelang das Birdie, Garcia spielte ein Bogey und konnte diesen Rückstand nicht mehr aufholen.

Der Weltranglisten-Zehnte Harrington feierte in dem mit 6,25 Millionen Euro dotierten Turnier im Osten Schottlands mit dem dritten Sieg in diesem Jahr seinen 14. Titel auf der US- und Europatour. 1997 und 2002 hatte er bei seinen Open-Starts mit Rang fünf seine beste Major-Platzierung erreicht. Triumphierend reckte er diesmal die Trophäe "The Claret Jag" (Silberne Rotweinkanne) in den wolkenverhangenen Himmel. Hinter Harrington, Garcia und Andres Romero wurde der australische Austrian-Open-Sieger Richard Green starker Vierter.

Bestes Major für Brier

Brier absolvierte mit den British Open 2007 sein bisher bestes Major überhaupt und setzte damit einen weiteren Meilenstein in seiner persönlichen Entwicklung aber auch im österreichischen Golf überhaupt. Trotz anfänglich strömendem Regen spielte der 39-jährige Wiener zum Abschluss eine 69er-Runde und beendete das Turnier mit 282 Schlägen und gesamt zwei unter Par als ausgezeichneter und geteilter Zwölfter. Insgesamt sieben Spieler landeten auf diesem Rang, damit sollte Brier rund 80.000 Euro Preisgeld gewonnen haben.

Als Zwölfter war Brier immerhin gleich gut wie US-Superstar Tiger Woods, der die British Open bereits dreimal gewonnen hat, davon zuletzt zweimal in Folge. Am Finaltag wurde aber schnell klar, dass Woods für den dritten Sieg in Folge nicht mehr in Frage kam. "Geputtet habe ich gut, aber insgesamt habe ich den Ball nicht nahe genug an die Fahne gebracht. es wäre nett gewesen, wenn ich besser gespielt hätte", sagte der Weltranglisten-Erste, nachdem er den "Hattrick" verpasst hatte.

Für Brier wäre am Ende sogar noch ein Top-Ten-Ergebnis möglich gewesen, hätte er am Schlusstag nach drei Birdies nicht auf der 16 ein unglückliches Bogey eingestreut. Auch auf der 18 winkte nochmals eine Chance, aber der Birdie-Bunkerschlag des Österreichers sprang von der Fahnenstange weg und blieb zehn Zentimeter vom Loch liegen.

"Natürlich total happy"

Brier sah nicht den geringsten Grund, unglücklich zu sein. "Ich bin natürlich total happy über dieses Ergebnis. Ein supergeiles Turnier, ich hatte Riesenspaß", frohlockte Brier über das beste Ergebnis bei seinen bisher vier Starts bei den British Open.

Brier hat mit diesem weiteren Spitzenergebnis seinen Platz in der Weltelite weiter gefestigt. Er könnte damit auch sein Antreten bei der US PGA-Championship im August gesichert haben, zumindest wollte dies Tour-Chef George O'Grady nicht ausschließen.

Der Wiener hatte am Samstag sogar erstmals zusammen mit Woods im Flight gespielt. "Er war ein sehr entspannter Flight-Partner und hat jeden guten Schlag von mir anerkannt", erinnerte sich der Wiener. Auch über Kinder hatten sich die beiden Familienväter unterhalten.(APA)

Endstand British Golf Open in Carnoustie/Schottland (6,24 Mio. Euro/Par 71):

1. Padraig Harrington (IRL) 277 (69/73/68/67) Schläge/n. Stechen über 4 Extra-Löcher - 2. Sergio Garcia (ESP) 277 (65/71/68/73) - 3. Andres Romero (ARG) 278 (71/70/70/67) - 4. Ernie Els (RSA) 279 (72/70/68/69), Richard Green (AUS) 279 (72/73/70/64) - 6. Stewart Cink (USA) 280 (69/73/68/70), Hunter Mahan (USA) 280 (73/73/69/65) - 8. Steve Stricker (USA) 281 (71/72/64/74), K.J. Choi (KOR) 281 (69/69/72/71), Mike Weir (CAN) 281 (71/68/72/70), Ben Curtis (USA) 281 (72/74/70/65) - 12. Markus Brier (AUT) 282 (68/75/70/69), Tiger Woods (USA) 282 (69/74/69/70), Jim Furyk (USA) 282 (70/70/71/71), Justin Rose (GBR), Pelle Edberg (SWE), Miguel Angel Jimenez (ESP) Paul Broadhurst (GBR) alle ebenfalls je 282