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Walter Schachner wirft einen eigenartigen Schatten.

Foto: APA/Eggenberger
Klagenfurt - Vizemeister SV Ried hat am Sonntag in der 3. Runde der T-Mobile-Fußball-Bundesliga dank zweier Freistoßtore von Kapitän Herwig Drechsel (2.,17.) und einem Treffer von Pichorner (78.) einen 3:0-Erfolg über den SK Austria Kärnten gefeiert und die Tabellenführung übernommen. Während die Innviertler nach dem 3:2 in Altach und dem 3:1 in der UEFA-Cup-Quali gegen Baku den dritten Sieg en suite bejubelten, gab es für die Klagenfurter und Trainer Walter Schachner nach dem 1:0 über Meister Red Bull Salzburg einen Dämpfer.

Für Ried war es wiederum erst der insgesamt zweite Auswärtssieg gegen einen Kärntner Oberhaus-Vertreter. In Fidjeu-Tazemeta und Chaile sahen gleich zwei Kärnten-Legionäre die Gelb-Rote Karte.

Die (noch) elf Kärnten-Akteure und 2.700 Zuschauer erlebten im Sportzentrum Fischl nach exakt 80 Sekunden die sprichwörtliche kalte Dusche. Nach einem Handspiel von Chaile hatte sich Ried-Kapitän Drechsel den Ball zum Freistoß zurechtgelegt und Kärnten-Goalie Schranz aus etwa 20 Metern Entfernung mit einem herrlich über die Mauer gezirkelten Schuss zum 1:0 bezwungen. Wenige Augenblicke später glich Drechsel beinahe per Eigentor aus. Fidjeu-Tazemeta hatte sich gegen drei Kärntner durchgesetzt und den zurückgeeilten Rieder angeschossen.

Drechsel blieb die spielbestimmende Persönlichkeit und sorgte in der 17. Minute für ein Deja-vu-Erlebnis der besonderen Art. Wieder war es Kärnten-Verteidiger Chaile, der mit einem Foul an fast exakt gleicher Position wie vor dem 1:0 einen Freistoß verschuldete. Und erneut traf Drechsel (17.) mit links ins rechte Eck. Diesmal drehte er den Ball, der vor dem Tor noch einmal aufsetzte, aber flach um die Mauer.

Mit dem 2:0 im Rücken agierten die Innviertler in der Folge abwartend und lauerten auf Konter. Kärnten war zu harmlos und gab jeweils in Person von Zakany ganze drei Torschüsse in der gesamten ersten Spielhälfte ab. Nach dem Seitenwechsel sorgte Fidjeu-Tazemeta (53.) für den ersten Aufreger. Der Stürmer aus Kamerun kritisierte Schiedsrichter Steindl so heftig, dass er sich Gelb und wegen provozierendem Applaus auch noch gleich Gelb-Rot abholte.

Der Unparteiische stand weiter im Mittelpunkt, bei einem Foul an dem Kärntner Wolf (56.) im Strafraum blieb der Elfmeterpfiff zum Ärger der Fans aus. Und nach einem Foul von Chaile (73.) sah dieser auch noch Gelb-Rot. Für die Hausherren sollte es in Unterzahl aber noch schlimmer kommen. Pichorner (78.) traf nach unfreiwilliger "Vorarbeit" von Weber volley zum 3:0-Endstand ins lange Eck.(APA)

  • SK Austria Kärnten - SV Josko Ried 0:3 (0:2) Klagenfurt, Sportzentrum Fischl, 2.700, SR Steindl

    Torfolge: 0:1 ( 2.) Drechsel (Freistoß), 0:2 (18.) Drechsel (Freistoß), 0:3 (78.) Pichorner

    Austria Kärnten: Schranz - Bubenik (58. Mössner), Weber, Chaile, Ortlechner - Wolf, Ledwon, Zakany (78. Riedl), Ketelaer - Fidjeu-Tazemeta, Krajic (83. Bürgler)

    Ried: H.-P. Berger - Kovacevic, Dospel, Jank (90. Lechner), Rzasa - Pichorner, Drechsel, Toth, Erbek (89. Kujabi) - Damjanovic (83. Muslic), Djokic

    Gelb-Rote Karten: Fidjeu-Tazemeta (53./Kärnten), Chaile (73./Kärnten)

    Gelbe Karten: Bubenik, Wolf, Schranz, Bürgler bzw. Kovacevic