Bei Angriffen auf den Firmencomputer wissen viele Angestellte nicht über die richtigen Gegenmaßnahmen Bescheid, wie eine aktuelle Umfrage von Training Camp , einem Anbieter für IT-Intensivkurse, zeigt. Dieses Unwissen erhöhe das Risiko einer Infizierung mit Viren oder des Verlusts von Daten beträchtlich, meinen Experten. Oft werden scheinbar harmlose Zwischenfälle unterschätzt, was verheerende Folgen haben kann. Wenn Pop-Ups den Bildschirm verstopfen, Programme nicht mehr reagieren und eine Sicherheitslücke im Firmennetzwerk ausgenützt wird, ist es für viele Angestellte offensichtlich keine Selbstverständlichkeit, die verwendeten Programme zu schließen, den Computer herunterzufahren und Experten zurate zu ziehen, berichtet die Financial Times Deutschland. Unklarheiten Die Online-Umfrage, die in vier europäischen Ländern durchgeführt wurde, zeigt, dass nur die wenigsten Büroangestellten von ihrem Unternehmen darüber informiert werden, wie man sich gegenüber einer Sicherheitslücke im Unternehmensnetzwerk verhalten soll. Den Negativrekord hält hier Österreich mit 71 Prozent der Befragten, die angeben, nicht ausreichend informiert zu sein. Am besten schneidet Deutschland ab, doch auch hier wissen 36 Prozent der 726 befragten Nutzer von Firmencomputern nicht, wie sie angemessen auf eine Sicherheitslücke reagieren sollen. Im Mittelfeld liegen die Schweiz und Großbritannien, wo sich 57 bzw. 53 Prozent der Befragten uninformiert fühlen. Leichtsinnig "Dieser Leichtsinn der Unternehmen wiegt schwer, wenn man sich vor Augen führt, dass Cyber-Kriminelle im ersten Quartal dieses Jahres mehr als doppelt so viele Schadprogramme verbreitet haben wie im Jahr zuvor", meint Robert Chapman, Geschäftsführer von Training Camp. Der Virenschutzanbieter Sophos zählte allein Anfang 2007 rund 24.000 neue Viren. Doch nicht nur mangelnde Information seitens der Unternehmen, sondern auch purer Leichtsinn, Gleichgültigkeit oder sogar Absicht der Angestellten sei oft der Grund für erhöhtes Risikopotenzial, meint etwa die Hälfte der IT-Verantwortlichen laut einer Umfrage des IT-Magazins CIO. (pte)