Die Rückschlagsrisiken eines Commodity-Engagements sollten deshalb nicht unterschätzt werden, selbst wenn die nach wie vor boomende Nachfrage für eine langfristige Fortsetzung der Rally spricht. Auf dieses „Im Prinzip ja, aber…“-Szenario reagiert die Société Générale nun mit einem Garantieprodukt, das den bislang vor allem beim Pärchen DivDAX/DAX beliebten „Alpha Beta“-Mechanismus auf den Rohstoff-Sektor überträgt (ISIN DE 000 SG0 4AB 4). Dabei wird einem mit Kupfer, Nickel, Zink, Aluminium (je 16,25 Prozent) sowie Gold (10 Prozent) und Brent-Öl (25 Prozent) bestückten Korb der S&P GSCI Excess Return Index gegenübergestellt, der insgesamt 24 Commodity-Kontrakte bündelt. Bei Fälligkeit in fünf Jahren erhält der Anleger dann entweder die Performance des Baskets („Beta“) oder die Überrendite der hoffentlich glorreichen Sechs gegenüber dem Index ausgezahlt – je nachdem, welcher Wert höher ist, wobei die Partizipation in beiden Fällen 100 Prozent beträgt. Und falls der Korb per saldo nicht nur schlechter abschneiden sollte als der Index, sondern auch noch absolut im Minus liegt, greift die Kapitalgarantie.
Eigentlich keine schlechte Idee, insbesondere weil der S&P GSCI Excess Return keinerlei Zinserträge aus den Futures-Margins anrechnet und angesichts der Contango-Situation vieler Rohstoffe bisweilen veritable Rollverluste einfährt. Begeistert sind wir dennoch nicht, dafür ist der Korb etwas zu prozyklisch strukturiert: Mit 65 Prozent sind ausgerechnet die in den letzten Jahren besonders „gehypten“ und traditionell korrekturanfälligen Industriemetalle stark übergewichtet – und wenn die Weltkonjunktur doch mal schwächelt, kann es bei Kupfer, Aluminium & Co. durchaus zu einer Halbierung der Preise kommen. Unglücklich auch, dass Öl gerade wieder sein Allzeithoch ins Visier nimmt. Dagegen sind die nicht nur wegen des „Runs“ auf Biokraftstoffe aussichtsreichen Agrarprodukte wie Weizen oder Mais, die inflationsbereinigt billiger sind als in den 70er Jahren, im Korb überhaupt nicht präsent.