In Amstetten, Mistelbach, Schwechat und Ybbs befinden sich rund 50 Spielautomaten, allerdings in Schutzzonen, die die Gemeinden festgelegt haben - eine erneute Bewilligung kommt daher nicht infrage.
In den vier Admiral Casinos fand man am Montag also leere, dunkle Spielstätten vor. Während die dazugehörigen Kaffeehausbetriebe geöffnet blieben, wurde die Stromzufuhr der Automaten abgestellt - in Amstetten wurden sie sogar durch Ketten abgesperrt. In Schwechat sollen die Automaten in den nächsten Tagen abmontiert werden.
Laut der Firma Novomatic werden die Standorte als Wettcafés weiterbetrieben, eine bevorstehende Evaluierung soll die weitere Vorgehensweise klären. Die Schutzzonenregelung will das Unternehmen beim Verwaltungsgerichtshof beeinspruchen.
Die Einstellung des Automatenbetriebs und das Inkrafttreten der Schutzzonen ist eine Österreichpremiere, freut sich Thomas Huber, Amstettener Gemeinderat und Landesgeschäftsführer der Grünen Niederösterreich, die ein Verbot des "kleinen Glückspiels" in Niederösterreich fordern, wie es über Jahrzehnte bestand.
Die Grünen verbuchen einen "ersten Etappensieg" im ihrem Kampf gegen das "kleine Glücksspiel" und hoffen auf eine Vorbildfunktion der vier Gemeinden. Huber, der sich am Montag in Amstetten persönlich von der Absperrung der Automaten überzeugte, wundert sich einzig darüber, dass das Admiral Casino nicht gänzlich geschlossen wurde - "aber darauf warten wir noch". Denn ob sich Kaffeehaus- und Wettbetrieb allein rentieren, bezweifelt Huber: "Die werden früher oder später zusperren."