Mumbay - Mehr als 14 Jahre nach den schwersten Bombenanschlägen in der indischen Geschichte hat ein Richter am Dienstag erneut drei Angeklagte zum Tod verurteilt. Ein vierter muss lebenslang ins Gefängnis, weil er während der Anschläge am 12. März 1993 noch minderjährig war. Alle Verurteilten seien gleichermaßen schuldig und sich damals bewusst gewesen, eine terroristische Tat zu begehen, erklärte Richter Pramod Kode.

Mit dem jüngsten Urteil sollen zehn der verurteilten Attentäter durch den Strang hingerichtet werden. Insgesamt wurden in dem vor zwölf Jahren eröffneten Mammutprozess mehr als 100 Angeklagte der Beteiligung an den Anschlägen schuldig gesprochen.

Bei der Bombenserie, die das Zentrum der Finanzmetropole Mumbay erschütterte, kamen 257 Menschen ums Leben. Eine Reihe von Sprengsätzen wurden vor der Börse, einem Büro der Fluggesellschaft Air India und weiteren Büros sowie in Hotels, einem Kino und an einer Tankstelle gezündet. Die Behörden gehen davon aus, dass der Terrorakt eine Vergeltungsmaßnahme für die Zerstörung einer Moschee im Norden des Landes war. Militante Hindus hatten das Gotteshaus zerstört, was Unruhen im ganzen Land hervorgerufen hatte. Mehr als 800 Menschen kamen dabei ums Leben. (APA/AP)