30.000 Österreicher an Aktion beteiligt
"Bisher haben sich bereits mehr als 30.000 Österreicher an der Aktion beteiligt und ihre persönliche Wasserqualität mittels Wassercheck überprüfen lassen", erklärt Umweltminister Josef Pröll. "2006 wurde der chemisch-physikalische Wassercheck auch auf den sensiblen Bereich der Wasserhygiene ausgeweitet. Mit diesem Test ist es erstmals flächendeckend möglich, auch bakteriologische Parameter selbst zu überprüfen", erklärt der Minister. "Die ersten Ergebnisse bestätigen die hervorragende Wasserqualität für die österreichischen Haushalte. Es gibt aber durchaus Problembereiche auf der so genannten Last Mile", so Pröll.
"Spitzenqualität nur im öffentlichen Netz"
Die Bevölkerung Österreichs wird zu 100 Prozent aus Grund- oder Quellwasser versorgt. "Österreich hält im internationalen Vergleich bei der Qualität seiner Anlagen und des produzierten Trinkwassers einen absoluten Spitzenplatz", betont Pröll. Darum empfiehlt der Minister, dort wo es möglich ist, sich an das öffentliche Netz anzuschließen, da die Spitzenqualität nur im öffentlichen Netz garantiert werden könne. Die Bereiche, die allerdings bei weitem nicht so gut abschneiden, allerdings von den Tests dennoch erfasst werden, liegen in den Abschnitten, für die die öffentliche Hand nicht zuständig ist.
Problem liegt in Wohnungen
Konkret geht es um die Qualität von Hausleitungen und Armaturen zu Hause sowie den baulichen Zustand von Hausbrunnenanlagen. Hier gebe es sehr wohl Handlungsbedarf, ortet auch Stephan Bruck, Geschäftsführer von AQA. "71 Prozent aller Hausbrunnen weisen Überschreitungen hygienischen Parametern auf", erklärt Pröll. In den privaten Wohnungen sind die Blei- und Nickelbelastung das größte Problem. "Eine schlechte Armatur kann die Suppe sehr schnell trüb machen", meint Bruck. Wie ernst es mit der Belastung tatsächlich ist, zeige sich anhand der Testergebnisse. "Bei jeder fünften Probe sind diese Grenzwerte zwischen zehn und 15 Prozent überschritten", so Bruck. "Wer glaubt, dass mit dem Abkochen des Trinkwassers diese Belastungen wegfallen, irrt. Der öffentliche Druck scheint aber noch nicht groß genug zu sein", meint Bruck, der allerdings einräumt, dass das gesamte Risiko nicht allein auf die Eigentümer der Gebäude abzuwälzen sei. "Bis in die 1950er Jahre wurden Bleirohre verwendet. Im Bereich der öffentlichen Wasserleitungen wurden diese praktisch alle ausgetauscht. Im Bereich Wohnbau allerdings nicht."
"Wassercheck ist geeignetes Instrument"