Dänemark: Linkspolitikerin wegen Landesverrats angezeigt
Konservative stellen Loyalität von Abdol Hamid zu Dänemark in Frage - Sie bezeichnete Angriffe auf Koalitionstruppen im Irak als "legitim"
Redaktion
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Kopenhagen - Wegen Landesverrats hat ein konservativer Politiker die dänische
Parlamentskandidatin Asmaa Abdol Hamid angezeigt. Abdol Hamid hatte öffentlich gemeint, dass die Angriffe von
Aufständischen auf Koalitionstruppen im Irak "legitim" seien. Außerdem zog sie einen Vergleich mit dem dänischen Widerstand gegen
die deutsche Okkupation im Zweiten Weltkrieg. Im Irak sind im Rahmen
der US-geführten Allianz auch dänische Soldaten stationiert.
Der konservative Politiker Rasmus Jarlov sieht in Abdol Hamids
Aussagen einen "Aufruf zum bewaffneten Kampf gegen dänische
Streitkräfte" und damit eine Erfüllung von Paragraf 100 des dänischen
Strafgesetzbuches, der für Landesverrat eine Gefängnisstrafe von bis
zu sechs Jahren vorsieht. Jarlov schrieb in einer am Mittwoch
veröffentlichten Presseaussendung, Abdol Hamids Loyalität liege eher
bei einer "terroristischen islamistischen Bruderschaft", denn bei
Dänemark. Sie dürfe daher auch nicht geschützt werden, nur weil sie
Politikerin sei. "Wir brauchen keine Mitglieder einer Fünften Kolonne
im Folketing", so der Konservative.
Landesverräterische Tendenzen gesichtet
Auch Mitglieder anderer Parteien, wie der rechtsliberalen
"Venstre" von Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen sehen in den
Aussagen der 25-jährigen Politikerin mit palästinensisch-arabischem
Familienhintergrund landesverräterische Tendenzen. Unterstützung
erhielt sie bisher nur aus den eigenen Reihen. (APA)
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