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Parlamentskandidatin Asmaa Abdol Hamid war eine der Initiatorinnen der Anzeige wegen Rassismus, als im Herbst 2005 Mohammed-Zeichnungen in der Tageszeitung "Jyllands-Posten" veröffentlicht wurden

Foto: AP/John McConnico
Kopenhagen - Wegen Landesverrats hat ein konservativer Politiker die dänische Parlamentskandidatin Asmaa Abdol Hamid angezeigt. Abdol Hamid hatte öffentlich gemeint, dass die Angriffe von Aufständischen auf Koalitionstruppen im Irak "legitim" seien. Außerdem zog sie einen Vergleich mit dem dänischen Widerstand gegen die deutsche Okkupation im Zweiten Weltkrieg. Im Irak sind im Rahmen der US-geführten Allianz auch dänische Soldaten stationiert.

Der konservative Politiker Rasmus Jarlov sieht in Abdol Hamids Aussagen einen "Aufruf zum bewaffneten Kampf gegen dänische Streitkräfte" und damit eine Erfüllung von Paragraf 100 des dänischen Strafgesetzbuches, der für Landesverrat eine Gefängnisstrafe von bis zu sechs Jahren vorsieht. Jarlov schrieb in einer am Mittwoch veröffentlichten Presseaussendung, Abdol Hamids Loyalität liege eher bei einer "terroristischen islamistischen Bruderschaft", denn bei Dänemark. Sie dürfe daher auch nicht geschützt werden, nur weil sie Politikerin sei. "Wir brauchen keine Mitglieder einer Fünften Kolonne im Folketing", so der Konservative.

Landesverräterische Tendenzen gesichtet

Auch Mitglieder anderer Parteien, wie der rechtsliberalen "Venstre" von Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen sehen in den Aussagen der 25-jährigen Politikerin mit palästinensisch-arabischem Familienhintergrund landesverräterische Tendenzen. Unterstützung erhielt sie bisher nur aus den eigenen Reihen. (APA)