Sofia - Nach der Ausreise der bulgarischen Krankenschwestern und des palästinensisch-bulgarischen Arztes aus Libyen hat die Regierung in Sofia sich formell bei der EU bedankt. Die Bemühungen der Europäischen Union um die Freiheit der sechs zum Tode Verurteilten würden "von meinen Landsleuten immer mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit gegenüber Europa betrachtet werden", schrieb der bulgarische Außenminister Iwailo Kalfin am Dienstag an die Außenminister der 26 übrigen EU-Staaten sowie an EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner.

"Echtes Beispiel der Stärke"

Die erfolgreiche Verhandlung mit Libyen sei ein "echtes Beispiel unserer Stärke, wenn wir geeint sind". Bulgarien sei stolz, seit Jänner zur EU zu gehören. Kalfin hob insbesondere die Rolle von Ferrero-Waldner sowie von Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy und dessen Frau Cécilia bei den Verhandlungen mit Libyen hervor. Die drei waren zuvor zu Ehrenbürgern der bulgarischen Hauptstadt Sofia ernannt worden.

Die Krankenschwestern und der Arzt waren am Dienstagmorgen nach mehr als acht Jahre in libyscher Haft in Sofia eingetroffen und dort sofort begnadigt worden. Sie wurden 2004 in Libyen für die Infizierung von mehr als 400 Kindern mit dem HI-Virus verantwortlich gemacht und zum Tode verurteilt. (APA)