Die Diplomaten der sechs Länder dürften sich bei ihren Gesprächen in Wien auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Kosovo-Albanern und Serben verständigen. Auf diese Weise soll doch noch eine einvernehmliche Lösung im Konflikt um die von der albanischen Mehrheit geforderte Unabhängigkeit für den seit 1999 unter UNO-Verwaltung stehenden Kosovo ermöglicht werden.
Belgrad lehnt dies kategorisch ab, bietet aber eine weit gehende Autonomie der Region an. Das serbische Parlament bekräftigte am Mittwoch diese Haltung: In einer Sondersitzung verabschiedete es mit überragender Mehrheit eine Resolution, die den Kosovo als „untrennbaren Bestandteil Serbiens“ definiert. Die Resolution verpflichtet die Regierung in Belgrad, sich jedem Akt internationaler Subjekte zu widersetzen, die eine Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität des Landes oder eine einseitige Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo zum Ziel hätten. Ob das den Abbruch diplomatischer Beziehungen mit einzelnen westlichen Staaten beinhalten könnte, wurde nicht präzisiert.
Ahtisaari-Plan
In Wien wurde unterdessen beraten, ob der von UN-Chefverhandler Martti Ahtisaari erstellte Plan, der eine international überwachte Unabhängigkeit der Provinz vorsieht, als Grundlage für weitere Gespräche dienen soll. Der finnische Expräsident dürfte auch als Leiter künftiger Verhandlungen im Gespräch sein. Ahtisaari wies dies noch am Mittwoch zurück: Ihm sei kein Angebot bekannt, als Sondervermittler weiterzumachen, sagte er in einem Interview. Ahtisaari wolle jedoch weiter als Berater zur Verfügung stehen.