Paris - Einen Tag vor dem Besuch des französischen
Präsidenten Nicolas Sarkozy im Senegal hat die Internationale
Menschenrechtsliga einen Prozess gegen den im senegalesischen Exil
lebenden tschadischen Ex-Diktators Hissène Habré gefordert. Habré sei
mutmaßlich für 40.000 politische Morde und systematische Folterungen
während seiner Amtszeit in den 80er Jahren verantwortlich, schrieb
die Organisation am Mittwoch in einem offenen Brief an Sarkozy.
Der Präsident solle sich bei seinem Besuch in Dakar dafür
einsetzen, dass das lange überfällige Gerichtsverfahren aufgenommen
werde. "Ein Prozess in Afrika gegen einen ehemaligen Staatschef wäre
ein starkes Symbol für den Kampf gegen die Straffreiheit", heißt es
in dem Brief.
Die senegalesischen Gerichte hatten sich zunächst als nicht
zuständig erklärt. Belgien hatte vergeblich um die Auslieferung des
Ex-Diktators gebeten. Mittlerweile hat ein neues Gesetz im Senegal
den Weg für einen Prozess freigemacht. (APA/dpa)