Wien - In Salzburg lassen die ÖBB den Hauptbahnhof seit Mittwoch nach Fliegerbomben absuchen. Es wird vermutet, dass sich noch Bomben aus den Krieg an etwa sieben Stellen auf dem Bahnhofsgelände befinden.

Die Bohrungen werden etwa vier Wochen dauern. Auswirkungen auf den Reiseverkehr sollen die Nachforschungen keine haben. "Die Bohrungen finden in der Nacht statt, wenn keine Züge fahren", erklärte ÖBB-Sprecher Johannes Gfrerer.

Pro Verdachtspunkt werden bis zu 60 Bohrungen durchgeführt. Mit der Sondierung gestartet wurde im Gleis- und Bahnsteigbereich auf der westlichen Bahnhofsseite, wo die Züge nach Deutschland abfahren. Falls sich ein Verdacht erhärtet und die Messungen einen bombenähnlichen Gegenstand vermuten lassen, werde frühestens im Herbst mit der Freilegung begonnen.

Kosten und Musterprozess

Noch immer unklar ist, ob die Kosten für die Sondierung und Bergung von Fliegerbomben der Staat übernehmen muss. Die Kosten für die Sondierungen, die im Moment, von den ÖBB bezahlt werden müssen, bezifferte Gfrerer mit rund 100.000 Euro.

In einem Musterprozess fordert die Stadt Salzburg vom Bund 925.500 Euro für die Überprüfung von den 27 Verdachtspunkten - tatsächlich gefunden wurden drei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Innerhalb der kommenden zwei Monaten will eine Salzburger Zivilrichterin ein schriftliches Urteil in erster Instanz erlassen. (APA)