"Jemand will uns zwingen, unsere Campingplätze und Hotels zu verkaufen, damit die Mafia sie übernehmen kann", erklärte der Präsident der Region Apulien, Niki Vendola. Er warnte vor dem Würgegriff des organisierten Verbrechens. "Hier geht es nicht um Geistesgestörte, die Brände legen, oder um Touristen, die versehentlich einen Zigarettenstummel wegwerfen und Feuer auslösen. Hier geht es um einen gut durchdachten, kriminellen Plan", klagte Vendola an. Elf Brände in einer Stunde
In der apulischen Adria-Badeortschaft Peschici wurden in einer Stunde elf Brände gelegt und fünf Naturschutzgebiete wurden den vergangenen Wochen in Brand gesetzt.
Kriminellen geschadet
"So etwas hat es in Italien noch nie zuvor gegeben. Vor zwei Jahren haben wir elf der 16 Naturschutzgebiete der Gegend eingerichtet. Sehr wahrscheinlich haben wir kriminellen Interessen geschadet", meinte Vendola. Die nationale Anti-Mafia-Behörde DIA ermittelt.
Nationalpark Pollino im Visier der Brandstifter
Die Brandserie trifft auch Kalabrien. Allein am Mittwoch wurden 524 Brandherde gemeldet. Im Visier der Brandstifter steht offensichtlich der Nationalpark Pollino. 2.000 Hektar Pinienwälder brannten ab. Canadair-Flugzeuge sind im Einsatz, um die Brände zu löschen. "Der Nationalpark ist verwüstet und in eine Mondlandschaft verwandelt worden. Wir erleben hier eine Umweltkatastrophe. Die Flammen haben den schönsten Teil des Parks zerstört", klagte der Leiter des Parkt, Mimmo Pappaterra.
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