Athen - Nach den Rekordtemperaturen von 45 Grad Celsius am Mittwoch in Griechenland, rechnen die Meteorologen auch in den kommenden Tagen nicht mit Regen. In Griechenland brachen weitere Waldbrände aus. Auch in Italien, Bulgarien und Mazedonien kämpften die Einsatzkräfte weiter gegen die von der Hitze begünstigten Feuer.

Griechenland

Hunderte Feuerwehrleute, Soldaten und Freiwillige kämpften am Donnerstag und Freitag in ganz Griechenland gegen dutzende Feuer, in denen bereits drei Menschen ums Leben kamen, tausende Hektar Wald sind inzwischen verbrannt. Für Zentralgriechenland und die Ferieninsel Kefallonia erklärten die Behörden den Notstand.

Auf der Halbinsel Peloponnes wurden nach Angaben der Behörden dutzende Häuser zerstört. Hunderte Touristen, Mönche aus Klöstern und Kinder aus Ferienlagern wurden mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht. Die Hauptverbindung zwischen Athen und dem westlichen Peloponnes wurde für den normalen Autoverkehr gesperrt, um Platz für die Feuerwehr zu haben. Als Ursache der zahlreichen Brände gelten die außergewöhnliche Hitze mit Temperaturen von etwa 45 Grad und die große Trockenheit.

Bulgarien

In der Region Haskowo in Blulgarien verbrannte ein Mann, nachdem er auf seinem Feld ein Feuer angezündet hatte, um ein anderes Feuer einzudämmen. Die Flammen gerieten jedoch außer Kontrolle. Insgesamt vernichteten Brände in den vergangenen Tagen mehr als 12.000 Hektar Wald und Wiesen. Daher bat das Land am Donnerstag die EU, NATO und Russland um Unterstützung beim Löschen der noch immer tobenden Hitzebrände. In der mittelbulgarischen Region Kasanlak wurde inzwischen der Notstand ausgerufen.

Italien

In der süditalienischen Region Apulien brachen tausende Touristen ihren Urlaub ab. Viele hätten auf den in Flammen stehenden Campingplätzen alles verloren, berichtete die Zeitung "Corriere della Sera" am Donnerstag. Vor allem in dem extrem betroffenen Ort Peschici seien so manchem Gast sämtliche Dokumente und Kleidungsstücke in den Zelten und Autos verbrannt. Insgesamt seien bisher wahrscheinlich 5.000 Touristen aus der Region abgereist. Zuletzt sollen sich 20.000 Urlauber in Apulien aufgehalten haben.

Kroatien

Wegen verheerender Brände mussten am späten Mittwochabend etwa 400 Touristen die Adriainsel Solta verlassen. Auf dieser Insel nahe der Hafenstadt Split vernichteten die Flammen mehr als 70 Hektar Wald und Gebüsch. Mehr als 300 Feuerwehrleute, Freiwillige und mehrere Löschflugzeuge konnten am Donnerstag die Ausweitung des Flammenmeers verhindern. Feuer brachen auch nahe der Ferienorte Makarska und Dubrovnik aus. Die Zahl der landesweit im Juli gezählten Feuer sei die größte seit zehn Jahren, gaben die Behörden bekannt.

Auch in anderen Ländern Südosteuropas wie Montenegro, Albanien, Mazedonien und Serbien tobten weiterhin große Feuer, wie die Medien berichteten. Mehrere tausende Hektar Wald wurden vernichtet. Für viele Brände seien die Bewohner selbst verantwortlich, die ohne Rücksicht auf Wind und hohe Temperaturen Stroh und Abfälle anzündeten. In Serbien und Montenegro hat es schon mehrere Festnahmen mutmaßlicher Brandstifter gegeben. (APA/dpa)