Mbabane - In den größten Protesten seit mehr als zehn
Jahren haben mehrere zehntausend Streikende Ende Juni in
Swaziland für Demokratie in der letzten absoluten Monarchie Afrikas
demonstriert. "Es ist höchste Zeit, dass die Menschen in Swaziland
begreifen, dass sie einen großen Fehler begangen haben, als sie den
König zum absoluten Monarchen machten", sagte der Generalsekretär des
Gewerkschaftsverbundes des Landes, Jan Sithole, den Demonstranten im
Zentrum der Hauptstadt Mbabane.
Er kündigte regelmäßige Proteste dieser Art für den Fall an, dass
sich die Situation nicht ändere. Das traditionelle Regierungssystem,
das dem König die volle Gewalt über die Exekutive, Legislative und
Judikative einräumt, stürze das Land in Armut.
Gewerkschafter kämpfen für das Recht politischer Parteien, bei den
Wahlen im kommenden Jahr anzutreten.
König Mswati III., der seit mehr als 20 Jahren in Swaziland
herrscht, hat 13 Ehefrauen und pflegt Kritikern zufolge einen
verschwenderischen Lebensstil, während 70 Prozent der 1,1 Millionen
Einwohner des Landes mit weniger als einem Dollar am Tag auskommen
müssen. Auf Grund einer Dürre sind laut UN-Angaben derzeit 400.000
Menschen vom Hungertod bedroht. Das kleine südostafrikanische Land
hat außerdem die höchste Aids-Rate der Welt. (APA)