Der damals 25-jährige Rumäne war Anfang Juli in ein Kommissariat der Stadt Mangalia gegangen, um Anzeige gegen einige Männer zu erstatten, die ihn zuvor mit Messern bedroht hatten. Dort wurde er dem Urteil zufolge von drei Polizisten mit einem Holzstock schwer geschlagen, während vier andere Beamte tatenlos zusahen. Der Mann erstattete Anzeige gegen die Polizisten, doch die Staatsanwaltschaft lehnte strafrechtliche Ermittlungen ab. Zur Begründung hieß es, der "25 Jahre alte Zigeuner" sei ein "asoziales Element" und für Skandale und Verwicklungen in Schlägereien bekannt.
Europa
Menschenrechtsgericht verurteilt Rumänien wegen Misshandlung von Roma
Polizisten schlugen 25-Jährigen krankenhausreif: 8000 Euro Schmerzengeld
Straßburg - Der Europäische Gerichtshof für
Menschenrechte hat Rumänien wegen der brutalen Misshandlung eines Rom
durch mehrere Polizisten verurteilt. In einem am Donnerstag
veröffentlichten Urteil rügten die Straßburger Richter außerdem die
weitverbreitete Diskriminierung von Roma und Sinti durch rumänische
Beamte. Die Regierung in Bukarest wurde angewiesen, dem Kläger 8000
Euro Schmerzengeld zu zahlen.
Solche "tendenziösen Bemerkungen" durch einen Staatsanwalt seien
"pure Diskriminierung", rügte der Gerichtshof für Menschenrechte. Sie
zeugten von einer "allgemeinen diskriminatorischen Haltung" der
rumänischen Behörden. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs habe es in
Rumänien zahlreiche Übergriffe gegen Roma und Sinti gegeben, in die
oft Beamte verwickelt gewesen seien. Im vorliegenden Fall habe die
Justiz zudem nicht geprüft, ob die Misshandlungen durch die
Polizisten rassistisch motiviert waren. (APA)