Der deutsche Halbleiterkonzern Infineon ist im vergangenen Quartal durch die hohen Verluste seiner Tochter Qimonda tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

Verlust

Der Nettoverlust in den Monaten April bis Juni habe 197 Mio. Euro betragen, teilte Infineon am Freitag mit. Im Vorquartal hatte der Fehlbetrag noch bei elf Mio. Euro gelegen. Die operativen Verluste der Tochter lasteten auch auf dem Betriebsergebnis von Infineon: Der Fehlbetrag (Ebit) lag den Angaben zufolge bei 280 Mio. Euro nach einem operativen Gewinn von 49 Mio. Euro im Vorquartal.

Gewinn

Ohne Qimonda hätte das Münchener Unternehmen einen Betriebsgewinn von 13 Mio. Euro verbucht, wie es hieß. Der Umsatz ohne Qimonda kletterte um drei Prozent auf 1,01 Mrd. Euro, mit den Zahlen der Tochter waren es 1,75 Mrd. Euro.

Ausblick

Abgesehen von Qimonda blickt die Infineon-Spitze zuversichtlich in die Zukunft. Im laufenden Quartal erwartet das der Konzern für die Segmente ohne Qimonda ein weiteres Umsatzwachstum. "Das Unternehmen geht davon aus, dass das Ebit weiterhin stark steigen und die Ebit-Marge sich verbessern wird", hieß es.

Steigerung

Das Umsatzwachstum soll in den kommenden Monaten vor allem aus dem Bereich der Telekommunikationschips kommen, kündigte Infineon an. Der Konzern liefert Chips für das Apple-Handy iPhone. Ab dem Weihnachtsquartal solle die Sparte wie geplant schwarze Zahlen schreiben, hieß es. Im abgelaufenen Quartal lag der operative Verlust des Bereichs mit 34 Mio. Euro allerdings noch im Bereich der Analystenerwartungen.

Details

Das profitable Segment für Auto- und Industriechips (AIM) steigerte ihren Betriebsgewinn im vergangenen Quartal nur dank eines einmaligen Gewinns von 17 Mio. Euro aus dem Verkauf des Glasfasergeschäfts. Der operative Gewinn kletterte auf 81 Mio. Euro von 66 Mio. Euro im Vorquartal. Für das laufende Quartal rechnet Infineon hier trotz Umsatzsteigerungen mit einer Stagnation des Betriebsgewinns. (APA/Reuters)