Nach der katastrophalen Brandserie in den vergangenen Tagen will der italienische Ministerrat in Süditalien den Katastrophenzustand ausrufen. Das berichtete am Freitag Ottaviano Del Turco, Präsident der Region Abruzzen, die zu den am stärksten von den Bränden betroffenen Gebieten zählt. Durch diesen Schritt sollen Finanzmittel für die Bewältigung der Zerstörung zur Verfügung gestellt werden.

"Noch können wir die Schäden nicht genau beziffern, doch die Brände haben Unternehmen, Wohnhäuser und touristische Strukturen zerstört", sagte Landwirtschaftminister Paolo De Castro. Auch die Landwirtschaft hat extrem gelitten: Der Landwirtschaftsverband CIA spricht von Schäden im Wert von einer Milliarde Euro.

Es sei ein "schwarzes Jahr" für die Natur, bedauerte die Umweltschutzorganisation WWF am Freitag. Allein im kalabrischen Naturschutzpark Pollino wurden 2000 Hektar Wald von den Flammen zerstört. Die Staatsanwaltschaft von Castrovillari hat Untersuchungen eingeleitet. Man schließe nicht aus, dass die Organisierte Kriminalität hinter der beispiellosen Brandserie stecke, hieß es.

Brandmeldungen aus 18 Orten

Bei den Behörden der Stadt Cosenza gingen Brandmeldungen aus 18 verschiedenen Orten ein. In der Region Latium wurden allein am Donnerstag 35 Brände registriert. Seit Anfang Juni wurden insgesamt mehr als 1000 Feuer in der Region gelegt. (APA)