Wii am Cover von Wired

Die Online-Ausgabe von Wired berichtet nun von einer neuen Möglichkeit, Trainings-Simulatoren in Second Life zu integrieren.

Nintendo-Spiele haben die Wiimote zu einer realistischen Steuereinheit für Sportarten wie Tennis, Golf oder Baseball gemacht. Aber wie kann man sie verwenden um Operationen oder gar Arbeiten in einem Kernkraftwerk zu verrichten?

Wiimote bestens dafür geeignet

Echtwelt-Simulationen wie diese wären perfekt an Nintendos Controller angepasst, sagt David E. Stone, ein Forscher des MIT. Seiner Meinung nach sei der bewegungserfassende Controller "einer der wichtigsten technologischen Durchbrüche in der Geschichte der Computer-Technologie."

Neue Möglichkeiten

Für ihn liegt der Schlüssel darin realistische Trainings-Simulatoren in Second Life mithilfe der Wiimote zu erstellen. Er hilft Unternehmen und Universitäten dabei durch seine Beratungen. Unter den Klienten von Stone befindet sich laut Angaben auch ein Atomkraftwerk und ein Hersteller medizinischer Gerätschaften, selbst der Kammerjäger Orkin interessiert sich für die die Dienste des Forschers.

Orkin möchte zum Beispiel Hilfestellung bei der Herstellung einer Trainings-Simulation haben. Damit sollen etwa virtuelle Häuser auf Feuchtigkeit kontrolliert oder giftige Chemikalien auf einen LKW geladen werden.

Einsparungen an alle Ecken und Enden

"Das ist nicht die Art von Technologie welche diese Industrie - oder Orkin - normalerweise in Betracht zieht", merkt David Lamb von Orkin an.

Wie Stone meint sind vor allem die geringen Kosten dabei entscheidend. In Second Life etwa ist es ziemlich einfach Sessel, Gebäude oder andere Objekte zu bauen. Für Handbücher und Schlüsselsätze gilt dasselbe, allerdings könnten die dann sogar durch die Wiimote verwendet werden.

"Das ist wohl eines der wichtigsten Dinge in Second Life", so Stone. "Es ist eine Welt mit einer Fülle an Inhalten, die Leute teilen darin. Was würde in der echten Welt geschehen wenn Dinge wie Häuser, Autos und Möbel umsonst oder für ein paar Cent erhältlich wären?"

Echtwelt-Training und -Zertifizierungen werden immer notwendig sein, meint Lamb. Aber speziell in den Anfangsphasen des Training könnte eine virtuelle Online-Umgebung enorme Einsparungen bringen. Er sieht den Anwendungsbereich der Wiimote darin Dinge zu bewegen oder zu verändern, so könnten Neulinge erste Erfahrungen in einem beliebigen Bereich sammeln.

Zahlreiche Interessenten

Orkin ist bei der Sache aber nicht allein, auch andere möchten damit die allgemeinen Kosten reduzieren. Seit geraumer Zeit befinden sich unter den Interessenten auch ein privates Forschungsunternehmen für Fahrsicherheit und eine Konsortium europäischer Universitäten, die Interesse an der Krebsforschung zeigen.

In Second Life ist es unter anderem ebenfalls möglich, wenn es die Grafik nicht zulässt, Videos zu integrieren um die Simulation voranzutreiben. Es sei dabei jedoch zu beachten, dass der Trainingseffekt davon abhängig ist, wie gut das Szenario gestaltet wurde. Man ist sich allerdings sicher, dass es etwas bringt, denn die Leute seien vertraut damit. Personen wissen rein intuitiv was mit der Wiimote zu tun ist wenn sie sie in die Hand nehmen, so Eric Klopfer.

Die perfekte Fahrsimualtion

Stone präsentierte auch eine in ein Lenkrad verpackte Wiimote, auf dem Bildschirm liefen unterschiedliche Umgebungen die mithilfe von Google Maps und Google Earth zusammengetragen wurden. Für die Fahrsimulation würden speziell Orte ausgesucht an denen es oft zu Unfällen kommt, dies würde das Fahrtraining intensivieren.

Stone vertritt die Ansicht, dass "die Fähigkeit psychomotorische Fähigkeiten einfach in Simulationen zu integrieren (...) den Bezug der Menschen gegenüber Computern verändern würde." (drex)