"Problem mit Randgruppen"
"Wir haben ein Problem mit den Randgruppen", gestand Erwin Fuchs von der Bundespolizei am 11. März 2006 im Standard. Das müssen die Geschäfte in der Bahnhofspassage ausbaden, waren sich die Geschäftstreibenden auf einer Versammlung einig. "Nach einhelliger Auffassung der anwesenden Pächter ist die ÖBB als Vertragspartner zuständig für die Herstellung der Ordnung." Sogar ein Rückbehalt eines Teils vom Pachtzins wurde besprochen. Loicht, der im Erdgeschoß für 80 Quadratmeter monatlich 1440 Euro zuzüglich sieben Prozent vom Nettoumsatz Miete zahlen muss, entschied, ein Viertel weniger zu überweisen.
Inzwischen hat sich die Lage aber normalisiert. Loicht zeigt sich nun auch zufrieden mit dem Centermanagement. Das von ihm anfangs kritisierte Branchenmix stimme heute. Ein Juwelier und ein Optiker mussten wenige Monate nach der Eröffnung wieder schließen, wofür auch Centermanager Günther Kirchmair verantwortlich gemacht wurde. An einem Pendlerbahnhof haben exklusive Läden keine Überlebenschance, hielt der Friseur dem Management vor.
Wachdienst mit Hunden
"Die Einkaufspassage läuft im Großen und Ganzen sehr gut", versicherte hingegen Kirchmair. Dem Problem der Gewaltausschreitungen habe man auch nicht tatenlos zugesehen. So beauftragte die ÖBB 2006 einen privaten Wachdienst, der mit Hunden Streife läuft. Gemeinsam mit Sozialarbeitern und Exekutive wurde ein "Sicherheitskonzept" erarbeitet. Dazu zählt etwa, dass nun 93 Videokameras den Bahnhof überwachen und mehrmals am Tag Polizisten kontrollieren. "Ich traue mich zu sagen, dass die Situation in Linz jetzt besser ist als an anderen Großbahnhöfen in Österreich", meint Chefinspektor Wolfgang Humer, von der zuständigen Polizeiinspektion Kärntnerstraße. Weiters entsteht am Bahnhof ein neues Wachzimmer. Baubeginn: 20. August.