Pratercard, ermäßigt
Die letzte Watsche, ein PR-Konzept, das die Agentur Pleon Publico für den Praterverband erstellt haben soll, will aber niemand ausgeteilt haben: In besagtem Papier wird die "Schwächung des Außenbildes und sukzessive Unterminierung des parteiinternen Standings der Vizebürgermeisterin" als Ziel formuliert, als Strategien werden "Attacken" auf Laska sowie der Aufbau von Kontakten zu anderen SPÖ-Politikern, um "für die Zeit nach Laska" vorzusorgen, angegeben. Besonderes Schmankerl: Um den "Goodwill gegenüber der SPÖ" zu zeigen, sollen ihre Mitglieder eine ermäßigte Pratercard bekommen.
Als "ungeheuerlich" empfindet man das Papier im Büro von Laska. Einzelne Praterunternehmer würden mittels Lobbying versuchen, den Prater und die Konzepte für die Neugestaltung des 1799 eröffneten Vergnügungsparks schlecht zu machen. "Hier wurde eindeutig die Grenze des guten Geschmacks überschritten", beschied SPÖ-Landesparteisekretär Harry Kopietz am Freitag. Der Public Relations Verband Austria (PRVA) wies darauf hin, dass gezielte Angriffe auf eine Person dem Ehrenkodex der Branche widersprechen und forderte eine Klarstellung.
Ehrenkodex
Der Ehrenkodex sei "zu keinem Zeitpunkt" verletzt worden, wehrte sich Markus Schindler, Geschäftsführer der Pleon Publico. Das den Medien vorliegende Konzept sei von der Agentur weder erarbeitet noch vom Praterverband beauftragt worden.
Deren Geschäftsführer Alexander Meyer-Hiestand spricht von einem "Ablenkungsmanöver", da nun über ein vermeintliches Konzept zur "Demontage" von Laska anstatt über die vom Praterverband abgelehnte Neugestaltung des Riesenradplatzes diskutiert werde. Es seien lediglich Konzepte in Auftrag gegeben worden, wie der Standpunkt der Praterunternehmer besser in der Öffentlichkeit vertreten werden könnte.