Bild nicht mehr verfügbar.

"Clean-Tech" ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance auf Renditen - die Fonds-anbieter reagieren bereits.

Foto: EPA
Wien - Der Klimawandel ist mittlerweile ein allgegenwärtiges Thema geworden und für Anleger bereits ein Megatrend. Der Fondsanbieter DWS hatte auf diesen Trend rasch reagiert und im Februar den Fonds DWS-Klimawandel aufgelegt. Im Mai folgte bereits der DWS-Invest Climate Change. Die Performance kann sich sehen lassen: Der DWS-Klimawandel liegt bereits 17 Prozent im Plus.

Für die gute Performance sei vor allem die Auswahl der Einzelaktien verantwortlich, erklärt Nicolas Huber, der den Klimawandel-Fonds verwaltet, in einem Gespräch mit der Fonds-Informationsplattform e-fundresearch.com.

Fast 60 Prozent veranlagt Huber in Clean-Tech-Werten, den Fokus legt er dabei auf kleine und mittlere Unternehmen, die jeweils zu 35 Prozent zur Performance beitragen.

Keine Schwellenländer

Schwellenländer machen im Portfolio nur einen sehr kleinen Teil aus. Huber: "Die meisten Schwellenländer sind noch mit anderen Themen als dem Klimawandel oder mit Umweltthemen generell beschäftigt." Interessante Unternehmen kämen vor allem aus westlichen Ländern, die in der Klimawandeltechnik deutlich weiter entwickelt sind.

Storys, die Huber für seinen Fonds - der mit 590 Millionen Euro übrigens der größte Klimawandel-Fonds ist - sucht, sind einerseits solche, wie sich Menschen und Unternehmen an den Klimawandel anpassen bzw. lernen, damit umzugehen. Der Schutz vor den Folgen der Klimaveränderung steht dabei im Mittelpunkt. Dazu gehören Wastemanagement, Recycling, Infrastruktur sowie Katastrophenschutz als Teil des Umweltmanagements.

Alternative Energien

Zum Anlagespektrum gehören aber auch Themen wie neue Technologien und Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausemissionen in Wirtschaft und Gesellschaft - also alternative Energien wie Wind- und Wasserkraft oder Solar- und Filtrierungstechnologien zur Verringerung des CO2-Ausstoßes.

Dass es zu kurzfristigen Kursrückgängen kommt, weil das derzeit starke Interesse am Klimawandel auch wieder abnehmen könne, ist für Huber denkbar. "Langfristig stehen wir beim Thema Klimawandel allerdings erst am Anfang einer globalen Bewegung."

Zwei Treiber würden langfristig wirken: zum einen die Bemühungen, den CO2-Ausstoß zu verringern. Zum anderen würden die Energiekosten langfristig deutlich steigen, wodurch sich Unternehmen alternative Konzepte überlegen werden müssen, um wettbewerbsfähig bleiben zu können.

Geothermieprojekte

Die Energie-Alternativen rufen auch andere Branchen auf den Plan, etwa die Versicherer. So ist es in Deutschland jetzt erstmals möglich, Geothermieprojekte ganzheitlich zu versichern. Der Industrieversicherungsmakler Marsh hat dafür eine Versicherungslösung entwickelt. Temperatur, Druck und Menge des gefundenen Wassers pro Zeiteinheit sind die entscheidenden Kriterien dieser regenerativen Energieform, die für die Versicherungspolice ausschlaggebend sind.

"Die Tiefengeothermie soll dadurch an Fahrt gewinnen", sagt Matthias Kliesch von Marsh in Düsseldorf. In einem ersten Schritt soll die Versicherung für alle Regionen in Deutschland angeboten werden. (bpf, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 30.7.2007)