Salzburg - Bei einer behördlich genehmigten Sprengung für eine Fotodokumentation ist es am Samstagabend in Wals-Siezenheim (Flachgau) zur Detonation von 3,5 Kilogramm Schwarzpulver gekommen. Dabei erlitten ein 41-jähriger Lehrer aus Wals und dessen 32-jährige Freundin Verbrennungen an Armen, Beinen und im Gesicht. Ein 32-jähriger Deutscher klagte über Ohrenschmerzen. Die weiteren 25 Gäste der von einem Verein angemeldeten "Kunstveranstaltung" beim örtlichen Recyclinghof blieben laut Polizei unverletzt.

Der Titel der kulturellen Veranstaltung lautete "Sprengung von nichtmetallischen Objekten". Dabei sollten Gegenstände mithilfe von Schwarzpulver in die Luft gejagt werden. Man habe den Vorgang dokumentieren und die gesprengten Trümmer danach offenbar verkaufen wollen, hieß es bei der Kripo. Für die Veranstaltung war eigens ein Sprengmeister eingeladen worden, die ursprünglich geplante Detonation schlug jedoch wegen technischer Probleme fehl. Geschulte Vereinsmitglieder begannen deshalb mit Abbauarbeiten.

Granathülle

Als der Großteil der pyrotechnischen Gegenstände verstaut war, betraten der Lehrer und seine Freundin den abgesperrten Bereich. Dort lag noch eine Granathülle mit 3,5 Kilogramm Schwarzpulver. Als der Pädagoge für Fotoaufnahmen eine Reihe von Teppichkrachern (auch als Ladycracker oder Minikracher bekannt) in die Granathülle warf, explodierte das Schwarzpulver.

Alle anderen Gäste befanden sich während der Explosion in der Sicherheitszone und blieben unverletzt. Vereinsmitglieder alarmierten Rettung und Polizei. Der verletzte Lehrer und seine leicht verletzte Freundin wurden in die Unfallchirurgie des Landeskrankenhauses gebracht.

Im Gegensatz zu Deutschland kann in Österreich jeder Erwachsene Schwarzpulver erwerben. Die Verwendung ist aber im Pyrotechnikgesetz und den entsprechenden Durchführungsverordnungen streng geregelt. (APA, simo, DER STANDARD - Printausgabe, 30. Juli 2007)