Um bei der Bildung zu bleiben: Das gut alte gegliederte Schulsystem mit seiner gottgewollten Ordnung ist in Gefahr. Und Fritz Neugebauer hat die Lösung des Problems gefunden. Was wäre besser, als unseren Kindern so früh wie möglich beizubringen: Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Wer schlecht ist, hat keine Chance. Schon bei Dreijährigen sollen die Eltern testen, ob ihre Kinder „entwicklungsverzögert“ oder auf Linie sind, so Neugebauers Idee. Eine Art Krabbelstuben-Quiz, sozusagen. Ein großartiger Einfall, der endlich einmal den wahren Problemen ins Auge sieht: Unwissenden und lernunwilligen Kleinkindern, die sich lieber mit Spiel und Spaß befassen als mit Tests. Renitente Bildungsverweigerer, wie sie im Buche stehen – Das darf man ihnen nicht durchgehen lassen.
Knallharte Teletubbie-Fragebögen, Handyklingelton-Tests und Windelentzug werden die Spreu vom Weizen trennen. Wer nicht mindestens drei Kinderlieder fehlerfrei mitsingen kann, hat keine Chance. Besonders gefürchtet: Die Eissorten-Blind-Verkostung. Auch die besten scheitern an Creme Mango und Stracciatella. Wer durchfliegt, fliegt aus dem Kindergarten. Dann wären endlich auch die Schulklassen nicht mehr so jämmerlich groß.