Wien - Die neuerlichen Vorschläge der ÖVP zur Bildung stoßen beim Koalitionspartner auf Ablehnung. SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal bezeichnete die Pläne der ÖVP-Perspektivgruppe zu den Universitäten als "unausgegoren und jugendfeindlich" und zeigte sich "in großer Sorge, dass die ÖVP Österreichs Uni-Zukunft mit ihren mutlosen Retro-Vorschlägen verspielt".

Broukal bezeichnete die schwarzen Ideen zu den Universitäten als weiteres "erschreckendes Beispiel, wie perspektivenlos die Vorschläge der ÖVP-Perspektivengruppe sind". "Prüfungen, bevor das Studium überhaupt begonnen hat, haben außerhalb der Medizin nichts verloren. Sie dienen lediglich dazu, junge Leute von den unterfinanzierten Unis wegzuhalten", so Broukal, der eine Stellungnahme von Wissenschaftsminister Johannes Hahn forderte.

In Kreisen der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) stößt der Vorschlag zur Studienplatzbewirtschaftung erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe. Lisa Schindler, stellvertretende ÖH-Vorsitzende zeigte sich in einer Aussendung "entsetzt" und bezeichnete die Vorschläge als absurd. "Wie üblich sind auch hier wieder die Betroffenen selbst, nämlich die Studierenden die Leidtragenden einer reaktionären Politik. Hier werden von der ÖVP wohl alte FPÖ Ideen wiederbelebt", kritisierte Schindler. Studierende seien "vermutlich der wichtigste Teil der Universitäten" und daher sollte jede und jeder das Recht auf Bildung haben.

Begeistert von den Plänen der Perspektivengruppe war hingegen die Wirtschaftskammer (WKÖ). Michael Landertshammer, Leiter der Bildungspolitischen Abteilung, sprach von einem "Meilenstein". (APA)