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Rom (APA/Reuters) - Im Kampf gegen die grassierende Steuerhinterziehung will Italiens Ministerpräsident Romano Prodi die katholische Geistlichkeit einspannen. Du sollst den Staat nicht bestehlen, sollten die Priester Prodi zufolge von den Kanzeln wettern. "Ein Drittel aller Italiener hinterzieht mächtig die Steuern", klagte der Regierungschef in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des katholischen Magazins "Famiglia Cristiana". Er frage sich, warum die fehlende Steuerehrlichkeit nicht in den Predigten angesprochen werde. Nur 300.000 von 40 Millionen Italiener hätten den Finanzämtern angezeigt, mehr als 100.000 Euro im Jahr zu verdienen. Nach Schätzungen der Regierung in Rom hinterziehen die Italiener pro Jahr 100 Milliarden Euro an Steuern. Das sind sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukt. Das Ausmaß des Steuerbetrugs sei damit doppelt so hoch wie in Frankreich, Großbritannien oder Deutschland. (APA)